„Bei der Verkehrsmobilität wird die Zukunft elektrisch, aber in welchem Zeitraum dies wie schnell kommen wird, ist schwer absehbar“, so Professor Bernhard Arndt vom Technologietransferzentrum Elektromobilität Bad Neustadt bei seinem Vortrag. Die Bürgeraktion Müll und Umwelt e.V. hatte zu einem Informationsabend geladen und über 50 Zuhörer diskutierten und tauschten sich laut einer Pressemitteilung intensiv mit dem Professor aus.
Die elektrische Antriebstechnik hat sich laut Arndt schon lange bewährt, wie in der Bahn- oder Gabelstaplerindustrie. Auch in der Autobranche gebe es mittlerweile viele Hersteller und Fahrzeugtypen, die sich etabliert haben. Optimierungsfähig sind aber laut Arndt immer noch die Batterien. An deren Weiterentwicklung forscht auch das Technologietransferzentrum in Bad Neustadt.
Auch die Preisentwicklung gehe kontinuierlich nach unten und dies werde in den nächsten Jahren auch so weitergehen, erläuterte Arndt. Noch immer habe der Verbrennungsmotor aber Vorteile bei der Reichweite. Aber auch hier gebe es bereits große Verbesserungen bei den E-Autos und vereinzelt seien schon über 250 Kilometer Fahrstrecke ohne Aufladung möglich.
Punktsieger ist das Elektro-Auto im Vergleich zum Verbrenner beim Wirkungsgrad. Diese Eigenschaft und der Vorteil, dass die E-Autos vor allem in Ballungsgebieten und Großstädten leise und abgasfrei fahren wird dazu führen, dass sie vor allem für Kurzstrecken immer mehr eingesetzt werden, zeigt sich Arndt überzeugt.
Dennoch gibt es noch einige Unzulänglichkeiten, von denen Besucher berichteten. Josef Hart aus Geldersheim schilderte, was er als E-Fahrer auf längeren Strecken schon erleben musste. Als Hindernis stellen sich laut ihm des Öfteren die unterschiedlichen und teilweise nicht funktionierenden Bezahlarten an den Ladestationen dar. Hier wünscht er sich, dass die Standard-Zahlkarten der meisten Bürger zukünftig auch für das Aufladen funktionieren. Manchmal sind aber auch einfache Dinge, wie das Fehlen einer vernünftigen Beschilderung zur Ladestation oder defekte Stationen, die den Adrenalinspiegel steigen lassen, wenn nicht klar ist, ob die Reichweite noch bis zur nächsten Lademöglichkeit reicht.
Die fehlende Standardisierung bei den Ladestationen und Ladesteckern sowie Kabel wunderte auch einen anderen Zuhörer. Mit dieser Frage wendete er sich auch an den Vortragenden. Professor Arndt sieht den Grund bei den E-Auto Herstellern: „Hier werden gute Lösungen nicht übernommen, weil jeder seine eigene Technik durchsetzen möchte“. Ob hier eine Standardisierung langfristig machbar sei und kommen wird, könne man heute noch nicht abschätzen.