Im gesegneten Alter von 91 Jahren ist Erika Waldhäuser aus Gerolzhofen gestorben. Sie wurde in Nürnberg geboren und kam als Kind mit ihrer Familie in die Steigerwaldstadt, als ihr Vater an das damalige Finanzamt Gerolzhofen versetzt wurde.
Als Schülerin der Oberrealschule in Kitzingen erlebte sie den verheerenden Bombenangriff am 23. Februar 1945 auf die Kreisstadt hautnah mit, als Tod und Verderben über die Stadt hereinbrachen. Fünf Angriffswellen zerstören zahlreiche Häuser, 700 Menschen starben im Bombenhagel. Erika Waldhäuser wurde verschüttet und erlitt schwere Verletzungen, an deren Folgen sie ihr Leben lang zu leiden hatte.
Nach dem Krieg arbeitete sie beim Bayerischen Roten Kreuz in Gerolzhofen im Büro. 1954 heiratete sie ihren Mann Helmut Waldhäuser. 2019, 65 Jahre danach, konnte man das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feiern. Bereits 1955 baute sich das Paar ein Eigenheim an der "Schwärz" in Gerolzhofen. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Herbert, Jutta und Peter. Ein schwerer Schicksalsschlag war es für das Ehepaar, als der älteste Sohn Herbert, ein hervorragender, bei den Regensburger Domspatzen ausgebildeter Kirchenmusiker, überraschend starb, noch ehe er das 50. Lebensjahr erreicht hatte.
Die Verstorbene gehörte mehreren Vereinen an. Dem VdK-Verband war sie über 60 Jahre lang treu. Daneben war sie über 50 Jahre Mitglied bei der Reha-Sportgruppe. Zu den großen Leidenschaften der gläubigen Katholikin gehörte auch das Chorsingen, über viele Jahre beispielsweise im Chor der Stadtpfarrkirche Gerolzhofen.
Um die Verstorbene trauern ihr Witwer Helmut, die beiden Kinder und zwei Enkel. Die Beisetzung fand Corona-bedingt bereits in aller Stille statt.