
Erich Kronauer, der jetzt im Alter von 93 Jahren gestorben ist, war in Schweinfurt eine anerkannte und durchaus stolze Persönlichkeit, die sich öffentlich engagiert hat.
Der studierte Wirtschaftswissenschaftler wurde im Alter von 37 Jahren Vorstandsmitglied bei Fichtel & Sachs und verantwortlich für den Geschäftsbereich Antriebstechnik. Dazu gehörte auch die Zweiradsparte, der Kronauer sehr verbunden war. So hat er den RV 98 immer wieder großzügig unterstützt.
In seiner beruflichen Laufbahn hatte er verschiedene Aufsichtsratsmandate inne und engagierte sich auch in verschiedenen Verbänden. Kronauer war Vorsitzender des Aufsichtsrats der Zweirad Union Grundbesitz AG, der Nürnberger Hercules-Werke und der Hamburger Sachs-Dolmar GmbH sowie Vorstandsmitglied der Fella-Werke in Feucht, von Sachs-Huret in Nanterre, von Fichtel & Sachs in New York und von Maillard S.A. Kronauer. Er war ferner Präsidiumsmitglied im Verband der Fahrrad- und Motorrad-Industrie e.V (VMF) sowie Wirtschaftsbeirat der Kölner Messe- und Ausstellungs-Ges.m.b.H. Kronauer war zudem stellvertretender Vorsitzender des IHK-Außenwirtschaftsausschusses.
Auch der Kunst war Kronauer sehr verbunden. Zusammen mit seiner Frau Erna förderte er den Kunstverein und die Kunsthalle mit Geldspenden und Ankäufen großzügig. Er war der erste Vorsitzende des Beirats des Kunstvereins.
Aufsehen über die Region hinaus erregte Kronauer mit der Vergabe des Historikerpreises seit 1999. Er war bis 2019 eng verbunden mit dem umstrittenen, rechtsgerichteten Historiker Ernst Nolte. Der Preis, mit dem die Auseinandersetzung mit den beiden Totalitarismen des 20. Jahrhunderts junger Wissenschaftler bis 2019 gewürdigt werden sollte, wurde alle zwei Jahre vergeben und war mit 10.000 Euro dotiert. Er wurde von der mit seiner Frau Erna gegründeten Stiftung getragen.
Die Trauerfeier findet am Montag um 11 Uhr im Hauptfriedhof in Schweinfurt statt.