Ein viertel Jahrhundert Schweinfurter Kurzfilmtage. Bei der Jubiläumsveranstaltung der Erfolgsreihe musste sich Organisator Gerald "Jimij" Günther vom Kulturpackt selbst ein wenig verwundert die Augen reiben. Die Zeit verging quasi so schnell wie ein Kurzfilm.
"Man macht halt und macht", sagt Günther fast etwas verlegen und lacht. "Irgendwann hat man dann 25." Selbst 2020, im Jahr als die Pandemie ausbrach, schaffte es der Kulturpackt unter komplizierten Auflagen und Vorschriften irgendwie die Kurzfilmtage stattfinden zu lassen. "Damit wir überhaupt auf eine Kapazität von 600 Plätze kamen, mussten wir es damals auf eine ganze Woche strecken", erinnert sich Günther an die vielleicht schrägste Vorstellung der Reihe.
"Zwischen den Vorstellungen haben wir immer eine halbe Stunde Pause gelassen, damit die Leute sich nicht begegnen." Nach vier Tagen mussten die damals 21. Schweinfurter Kurzfilmtage abgebrochen werden, da strengere Corona-Regeln in Kraft traten.
Mittlerweile sind Begegnungen wieder strengstens erwünscht, auch bei der Jubiläumsauflage der Kurzfilmtage, zu der über 1200 Zuschauende kamen. "Das ist super, das ist unser zweitbestes Ergebnis", freut sich Günther. Der Allzeit-Rekord mit 1300 Zuschauenden wurde nur knapp verpasst.
Kurzfilmtage waren so lang wie noch nie
Die Kurzfilmtage waren diesmal lange wie noch nie. Von Gründonnerstag bis Ostersonntag erlebten die Zusehenden ein buntes Programm mit über 70 Filmen, Kinderprogramm, Regionalfilmwettbewerb, Musikvideos und Leinwand-Lyrik. "Es war unheimlich viel Aufwand", gibt Günther einen kleinen Blick hinter die Kulissen. Der hat sich gelohnt.
Die Kurzfilmszene präsentierte sich im besten Licht. "Man kriegt es gar nicht so mit, aber es gibt in Deutschland eine sehr starke Kurzfilmproduktion", erklärt Günther. Jährlich werden hunderte Kurzfilme gedreht. Im Fernsehen sind sie allerdings hierzulande kaum sichtbar. Umso wichtiger sind die Festivals wie jenes in Schweinfurt, das vor allem für lustige Filme steht. "Es lässt nicht nach, es kommen immer neue Filme nach."
Der Regionalfilmpreis ging, schon zum dritten Mal in Folge, an einen Schweinfurter Filmemacher. Matthias Herter gewann mit seinem Film "The Don's Boyz", den mit 300 Euro dotierten Preis (gestiftet vom Bezirk Unterfranken). Auch Platz zwei ging an einen Schweinfurter – an Tim Hutter mit "Out of Order". Zu den "Publikumslieblingen" gewählt wurden die Filme "Little Fan" von Sveta Yuferowa und Shad Bradbury sowie "Die Behandlung" von Alvaro Carmona, und im Kinderprogramm "Crispy Rangers" vom Franz-Miltenberger-Gymnasium Bad Brückenau.