Jetzt ist es amtlich: Über weitere rund 130 000 Euro Zuschuss aus dem Europäischen Fonds für regionale Förderung (EFRE) für das Nahwärmeleitungsnetz am Schulzentrum darf sich die Gemeinde Schonungen freuen, heißt es in einer Pressemitteilung. Bayerns Innenminister Joachim Hermann hat das Ergebnis und die auserwählten Kommunen des zweiten Auswahlverfahrens für Kommunale Maßnahmen der CO2-Einsparung im Rahmen der aktuellen Förderperiode 2014 bis 2020 bekannt gegeben. „In der aktuellen Förderperiode wollen wir vor allem den Aufbau kommunaler Nahwärmenetze und die modellhafte Sanierung kommunaler Gebäude unterstützen und so einen Beitrag für die Umwelt leisten“, erklärt der Minister. 15 ausgewählte Vorzeigeprojekte in zwölf bayerischen Kommunen werden nun durch so genannte EFRE-Mittel gefördert.
Weiter heißt es in der Mitteilung: Mit einer umfangreichen Bewerbung konnte schließlich auch Schonungen als einzige Kommune in Unterfranken die Jury überzeugen.
Aufgrund der Programmvorstellung der Europäischen Union wurden von einem gutachterlich begleiteten Auswahlgremium mustergültige Energieprojekte in Bayern ausgewählt. Ausschlaggebend war der effiziente Einsatz der Fördermittel: Bezogen auf die CO2-Einsparung von rund 190 Tonnen pro Jahr und auf 20 Jahre gerechnet, beträgt der Fördermittelbedarf nur 35 Euro/tCO2. Dieser Wert sei als sehr niedrig einzustufen, so die Auswertung der Obersten bayerischen Baubehörde.
Die Idee, mit einer leistungsfähigen Energiezentrale sternförmig Realschule, Schwimmbad, Turnhalle, die neue Grundschule, die Kindertagesstätte mit Kinderkrippe sowie das Naturfreundehaus mit Wärme zu versorgen, sei auf Begeisterung gestoßen, berichtet Bürgermeister Stefan Rottmann. Sogar von einem „Leuchtturmprojekt“ sei in der Bewertung der Schonunger Bewerbung die Rede. Vor allem, weil ein beachtlicher Teil der Wärmeerzeugung mit nachwachsenden Rohstoffen, nämlich Hackschnitzeln aus gemeindlichen Wäldern, erreicht werden solle. Mit Hilfe von Blockheizkraftwerken werde zusätzlich eigene Energie erzeugt.
Gerade durch den Betrieb mit Hackschnitzel gelinge es der Großgemeinde, sich weitestgehend von fossilen Energieträgern loszulösen. Die zuverlässige Aufbereitung und Bereitstellung von Hackschnitzeln solle durch einen externen Dienstleister garantiert werden. Dies sei nicht nur aus Klimaschutzgründen eine kluge Investition, denn damit träfen Preissteigerungen bei Öl und Gas die Gemeinde weniger empfindlich.
Durch die Installation verschiedenster Anlagetypen werde eine hohe Effizienz erreicht, die nicht nur zu einem wirtschaftlichen Betrieb betrage, sondern auch einen großen Beitrag zum Klimaschutz leiste. So gehöre das Schulzentrum zu den mit Abstand größten Energieverbrauchern im Großgemeindegebiet.
Die künftige Wärmezentrale am Galgenberg werde bis unter das Dach mit innovativer und zukunftsweisender Heiztechnik ausgestattet sein, sodass sich vor allem durch den hohen Förderbetrag eine wirtschaftliche Amortisation bereits nach wenigen Jahren einstelle. Das unterstreicht Alexander Bächer von der Energieagentur Nordbayern.
Erst im vergangenen Jahr sei es gelungen, die Förderung der Energiezentrale am Schonunger Schulzentrum im Rahmen des Kommunalen Investitionsprogramms (KIP) von 522 000 Euro deutlich auf 816 400 Euro zu steigern.
Dass es Bürgermeister und Verwaltung nun abermals geschafft hätten, sich erfolgreich um europäische Fördermittel zu bewerben und den Zuschlag für weitere 130 000 Euro zu erhalten, wertet Stefan Rottmann als großen Erfolg.
Die Energiezentrale selbst sei mit einer Investitionssumme von 1 111 383 Euro kalkuliert. Das Leitungsnetz mit einer gesamten Länge von etwa 350 Metern selbst sei nochmals auf 217 000 Euro beziffert worden.
Aktuell befinde sich die Gemeinde in letzten Abstimmungsgesprächen mit den potenziellen Wärmeabnehmern: dem Landkreis Schweinfurt, der Kindertagesstätte sowie den Naturfreunden Schonungen.
