Gedruckt umfasst der Vortrag des Bürgermeisters 21 Seiten: Sebastian Hauck hatte im Sportheim des TSV Ettleben viel zu berichten, vor 83 Besuchern. 966 Ettlebener lebten Ende 2023 in der 10.270-Einwohner-Gemeine, 2013 waren es noch 1018. Laut Prognose hätte die Einwohnerzahl unter 10.000 Menschen sinken sollen, sagte Hauck. Abgesehen von gemeinsamen Schulden im Schulverband ist die Marktgemeinde schuldenfrei, hat oder hatte allerdings teure Großprojekte zu stemmen, darunter das moderne Schwimmbad.
In Ettleben selbst wurde für 3,75 Millionen Euro der Kindergarten gebaut, bei 1,6 Millionen Euro Förderung. Zwischen Mai und August 2025 steht die Sanierung des Riedleinwegs an: in zwei Abschnitten, für mehr als eine halbe Million Euro. Beim Baugebiet "Ettlebener Straße" läuft noch das Bebauungsplan-Verfahren für 23 Bauplätze, darunter drei Mehrfamilienhäuser.
Es lagen zwei schriftliche Anfragen vor. Manfred Popp wollte wissen, ob die Ableitung von Wasser von der Baustelle der Firma Tennet bei Bergrheinfeld abgesprochen sei. Die Entwässerung an der Konverterstation hätte Auswirkungen auf den Wasserstand der Wern. Firmenmitarbeiter sollen auf Wernecker Grund gesehen worden sein.
Eine Absprache habe es nicht gegeben, sagte Hauck, betroffen sei zunächst Bergrheinfeld. Laut Bauantrag solle die Versickerung vor Ort erfolgen: "Ich bin kein Techniker." Beim Stromleitungsbau sei die Kommunikation aber nicht immer ideal. Auch die Bankettpflege der Gemeinde wurde im Antrag bemängelt.
Antrag 2 stammt von Stefan Förster und weiteren Bürgern. Es ging um die Riedleinweg-Erneuerung. Im Saal wurde moniert, dass nicht mit den Anwohnern gesprochen worden sei. Zusammen mit der Baufirma werde es diese Gespräche noch geben, so der Rathauschef. Die Pläne würden auch auf der Gemeinde-Homepage gezeigt. Mit einem undichten Stauraumkanal hat sich der Bauhof bereits beschäftigt.
Sanierung der Frankenstraße steht auf der Prioritätenliste
Schriftlich angefragt wurde auch die Sanierung der Frankenstraße: Die steht weit oben auf der Prioritätenliste, so Hauck, ein genaues Jahr könne er nicht nennen, aufgrund anderer Maßnahmen. Hinweise auf Straßenschäden werden in eine Liste aufgenommen. Außerdem ging es um die Aufwertung des Bereichs Altes Rathaus (das zum Verkauf steht) und Dorfplatz. Beim Grundstück mit maroder Stützmauer an der Schweinfurter Straße gibt es aktuell keinen Kaufinteressenten. Akute Gefahr besteht laut Verwaltung nicht. Die Querungen der Wasserleitungen sollen nach der Bearbeitung asphaltiert werden.
Beim Alten Sportplatz wurde ein Kneippbecken vorgeschlagen, anstelle der Seniorenfitnessgeräte, wo ein Antrag zurückgezogen worden ist. Die Gemeinde ist skeptisch bezüglich Sicherung der Wasserqualität und Reinigung.
Spendengelder standen im Ort immer wieder zur Verfügung, hieß es im Saal, etwa vom aufgelösten Liederkranz. Elisabeth Vogt wies seitens der Eigenheimer darauf hin, dass es für die Seniorengeräte ebenfalls Gelder gäbe. Oft hieß es von Gemeindeseite aber: "Ach, lasst mal." Volker Rückert möchte die Alte Schule weiterhin nutzen, mit dem Theaterverein. Dafür bräuchte es "ein paar Euro" von der Gemeinde. Auch der Bürgermeister will die Vereinsgebäude erhalten, eine Generalsanierung sei hier aber nicht möglich.
Bei der Ortseinfahrt wird eine Geschwindigkeitsreduzierung gewünscht. In Zuge des neuen Baugebiets werde eine Regelung kommen, so Hauck, allerdings gehe es um keine Gemeindestraße.
Ebenso ging es um die Nutzbarkeit der sanierten Turnhalle Werneck, fehlende Rücksichtnahme von Radlern gegenüber Landwirten, verständliche Ankündigungen der Ratsthemen im Amtsblatt, Starkregen-Überflutungen der Kanäle oder die Pflicht der Anwohner zu Heckenschnitt und Straßenreinigung. Andreas Klenkert erinnerte an die Kommunalwahlen 2026. Er und Christian Biehunko würde nicht mehr als Ortsgemeinderäte antreten, es bräuchte Nachfolger.
