Zwei Jahre musste das Adventskonzert der Musikschule Schweinfurt/Gerolzhofen wegen der Corona-Pandemie pausieren. Das lange Warten auf die Wiederauflage der musikalischen Präsentation hatte sich gelohnt: Gut 200 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen am dritten Advent in die Stadtpfarrkirche in Gerolzhofen und lauschten den zauberhaften Klängen junger und erfahrener Musiktalente. Sie servierten ein vorweihnachtliches und klassisches Potpourri, das sein Auditorium mit auf eine klangvolle Reise zum Entspannen, Besinnen und Innehalten nahm.
Die ergreifende Ouvertüre des 75-minütigen Adventskonzerts spielte das Blechbläserensemble GeoBrass. Magdalena Vogt, Nico Heilmann, Michael Ständecke und Andreas Hart ließen das "Intrada" von Johann Pezel ertönen. Mit dem majestätischen Vortrag des Quartetts auf der Empore war der Einstieg gelungen, die Musikschulfamilie mit Interpreten im Alter von "sieben bis 70" ließ hörenswerte Beiträge folgen.
Das Zupforchester und das Gitarrenensemble unter der Leitung von Roland Eckert griffen gefühlvoll in die Saiten und ließen unter anderem das Kling-Glöckchen erklingen. Sieben Frauenstimmen des Chorensembles der Musikschule sangen mehrstimmig, stimmgewaltig und melancholisch "Maria durch ein Dornwald ging". Ihre Songinterpretation von "What sweeter music", dirigiert von Ingrid Peppel, war ein feiner Ohrenschmaus im großartigen Klangkörper der Kirche.
Eine Siebenjährige begeisterte am Klavier
Leider von den hinteren Bankreihen nicht zu sehen war die siebenjährige Pianistin Mina Hwang, die mit "Kiss the rain" selbstbewusst ihr großes Klaviertalent unterstrich. Die Akteure erhielten vehementen Applaus, der sich bei den folgenden Künstlern fortsetzte. Als Solistinnen glänzten Hannah Muschiol (Violine), begleitet von Elke Friedl am Klavier, und Anina Klüpfel (Quartfagott). Das Holzbläserensemble (Leitung Matthias Kügler), das Blockflötenorchester und die Fluteens (Ulrike Wolf, Ruth Irblich und Ulrike Wächtler) servierten spirituelle und fröhliche Weisen, ehe das Akkordeonorchester Schweinfurt (Gerriet Heuten) irische Träume und schöne Romanzen musikalisch ausmalte. Zwei Elektronien ergänzten den voluminösen Klangkörper mit zusätzlichen Sounds. Das Elektronium sieht aus wie ein Akkordeon, erzeugt aber die Töne elektronisch.
Das Finale bestritt GeoBrass mit "Zu Bethlehem geboren" und "Macht hoch die Tür". Die Zuhörerschar war begeistert und spendete für einen guten Zweck, den Moderator Wolfgang Heinrich erläuterte. 230 Euro gehen an die Musikschule, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert, 230 Euro an die Pfarrgemeinde. Mit seinen Texten stellte Heinrich eine adäquate Verbindung zu Musik, Zeitgeschehen und Advent her. Sein Abschlussgedanke lautete: "Jeder Mensch ist dazu bestimmt, zu leuchten." Die Gesamtleitung des Konzerts lag in den Händen von Gerriet Heuten. Der Fachbereichsleiter Klavier/Akkordeon beim Zweckverband Musikschule war begeistert von der Resonanz in der Kirche, den Beiträgen der Musikercrew sowie den positiven Rückmeldungen nach Ende des Konzerts.