Die Feuerwehr Stadtlauringen bekommt ein neues Fahrzeug. Wegen der enormen Kosten von 620.000 Euro für das HLF 10 erläuterte Dominique Christ von der RFB Brandschutz GmbH dem Gemeinderat das Vergabeverfahren detailliert. Bürgermeister Friedel Heckenlauer schickte sein Bedauern voraus, dass der Freistaat generell von Festbeträgen ausgeht. Dabei werde die Finanzkraft einzelner Gemeinden nicht berücksichtigt.
Wie Heckenlauer darlegte, könnte Stadtlauringen bei gleicher Steuerkraft wie in Oberbayern über 3,4 Millioneno. Euro mehr im Jahr verfügen. Es werde auch nicht berücksichtigt, dass sich die 4.100 Einwohner Stadtlauringens auf zehn Ortsteile verteilen, wohingegen eine Gemeinde gleicher Einwohnerzahl mit nur einem Ort wesentlich weniger Ausgaben für Feuerschutz hat.
Nicht unerwähnt lassen wollte Heckenlauer aber auch, dass durch die vielen Einzelwehren im Markt Stadtlauringen über 300 aktive Feuerwehrleute zur Verfügung stünden. Diese seien für einen zuverlässigen Brand- und Katastrophenschutz ebenso unverzichtbar wie moderne Ausrüstung, die nun mal viel Geld koste.
Europaweite Ausschreibung
Da in dieser Preislage für ein HLF 10 eine europaweite Ausschreibung erfolgen muss und auch Fahrgestell mit Aufbau und die Beladung zweierlei Lose darstellen gestaltet sich die Erstellung eines Fahrzeuges aufwändig und teuer, erläuterte Dominique Christ. Dies sei auch der Grund weshalb es von den ersten Überlegungen bis zur Auslieferung 2027 Kostensteigerungen von rund 200.000 Euro gegeben habe.
Das kam im Gemeinderat nicht gut an. Bernd Haas wollte es nicht einleuchten, dass es kein Einheitsfahrzeug für alle bayerischen Wehren gebe, was wohl wesentlich günstiger wäre. Jede Wehr habe andere Herausforderungen antwortete Christ. Fahrzeuge in Alpenregionen werden anders ausgestattet als etwa in Autobahnnähe oder in Kommunen mit großen Industriegebieten.
Gewisse Preis-Stabilisierung
Winfried Reß hat bei Rohstoffen ebenso wie bei Energiepreisen und im Kraftfahrzeugmarkt eher die Tendenz zu Kostensenkungen beobachtet. Dies hätte er sich auch bei der Neuanschaffung gewünscht. Diese Tendenz habe noch nicht bis zu Feuerwehrfahrzeugen durchgeschlagen, antwortete der Fachmann von RFB Brandschutz. Man sei froh, dass aktuell eine gewisse Stabilisierung bei den Preisen eingesetzt habe. Am Ende stimmte der Gemeinderat einstimmig für die Ausschreibung. Bei etwa 130.000 Euro an Förderung verbleibt beim Markt ein Eigenanteil von rund 480.000 Euro.