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SCHWEINFURT
Endoskopie in der dritten Dimension
Marktreif: Der 3D-endocoder im Vordergrund wandelt 2D-Filme aus dem endoskopischen Bereich in 3D um. Matthias Triebel demonstriert die neue Technik.
Foto: Katharina Winterhalter | Marktreif: Der 3D-endocoder im Vordergrund wandelt 2D-Filme aus dem endoskopischen Bereich in 3D um. Matthias Triebel demonstriert die neue Technik.
kwi
 |  aktualisiert: 07.03.2013 12:02 Uhr

Das Kästchen ist klein und eher unscheinbar, verbirgt aber eine Weltneuheit. Mit seiner Hilfe kann ein Film, der mit einer ganz normalen Kamera in einem eng begrenzten Raum aufgenommen wird – beispielsweise bei einer endoskopischen Operation – zeitgleich in 3D umgewandelt werden. Entwickelt wurde der „3D-endocoder“ in der Firma von Matthias Triebel.

„In dieser Kiste steckt alles, was wir bei der Umwandlung von etwa 70 000 Minuten Film gelernt haben“, sagt Triebel. Nach drei Jahren Entwicklung ist das Kästchen reif für den Markt, das Patent ist angemeldet und Triebel führt derzeit Verhandlungen mit medizinischen Vertriebsfirmen. Denn das Haupteinsatzgebiet wird erst einmal im Bereich endoskopischer Operationen liegen.

2010 eröffnete Matthias Triebel in Schweinfurt die Firma „3D boutique“. Mit seinem Team entwickelte er eine Technik, mit der 2D-Filme schneller und maßgeschneidert in 3D-Filme umgewandelt werden. Nebenbei arbeitete er immer wieder mit der Orthopädischen Klinik Schloss Werneck zusammen und übertrug Operationen live in 3D. Dabei entstand die Idee, die Umwandlungs-Technik dem Operateur direkt zur Verfügung zu stellen.

Der kann mit seiner gewohnten 2D-Kamera weiterarbeiten. Er braucht nur den Endocoder, einen 3D-Bildschirm und eine 3D-Brille und sieht dann besser, wo im Körper er sich gerade mit seiner winzigen Kamera befindet. Produzieren will Triebel seine Neuheit in der eigenen Firma, vorläufig in den Räumen im Graben. „Dadurch sichern wir den Standort“, sagt er und spricht damit die Schwierigkeiten an, mit denen seine Firma immer wieder zu kämpfen hat. Weil so gut wie niemand verstehe, was er mache, stellt ihm offensichtlich niemand das Kapital zur Verfügung, das er brauchen würde, damit seine Firma wachsen kann.

Derzeit hat Triebel 34 Mitarbeiter, weniger als 2012. Nun hofft er auf den Endocoder, eine Technik, die es nirgendwo auf der Welt gebe. „Wir gehen davon aus, dass wir relativ zügig wachsen“, gibt er sich optimistisch. Denn einsetzbar ist das kleine Gerät überall dort, wo auf eng begrenztem Raum gefilmt wird, bei der Motordiagnose beispielsweise oder bei Rohruntersuchungen.

 
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