
Fünf Stunden lang bespaßte die närrische Crew der DJK Alitzheim und des Frauenbunds am Samstagabend ihr begeistertes Publikum. In der bunt geschmückten, nicht ganz ausverkauften DJK-Halle lautete das beherzte Motto nach der Corona-Zwangspause: Endlich wieder Fasching. Die Ohren und Augen der närrischen Beobachter wurden mit humorvollen Beiträgen in der Bütt, lustigen Gesangsnummern und fetzigen Tänzen belohnt.
Beim Aufmarsch des Fünferrats mit Sitzungspräsident Dieter Römmert an der Spitze war von Beginn an klar: Diese Narrenschar ist gekommen, um wieder einmal ausgelassen zu feiern und von Herzen zu lachen. Mit Andreas Pickel, Elisabeth Klein, Irmtraud Pickel und Angelika Wagner hatte der Narrenkapitän routinierte Fünfer an seiner Seite, die selbstbewusst das Ruder übernahmen, wenn der Chef selbst in die Bütt sprang. Denn selbstgemacht lautete die Devise.
Unterstützt vom Tanzmariechen und der Garde KoKaGe Wiesentheid rockten die Alitzheimer Eigengewächse die Bühne. Den magischen Auftakt machten die Wagner-Brüder mit spektakuläre Zauberei. Mit Tricks aus dem Alltag machten Chris und Kevin Wagner deutlich: "Wir kommen von einem anderen Planeten."

Von Udo Jürgens bis zu den Toten Hosen servierten Stephan Kleinhenz, Andreas Pickel und Lena Römmert ein stimmungsvolles Liederpotpourri. Mit Gitarren und Percussion testeten sie unverblümt die Fangemeinde aus, ob sie noch wach ist. Bei "Skandal im Hexenhaus, Skandal um Gretel", kopierte das Gesangstrio die Spider Murphy Gang in "Alzemer" Mundart. Der Sperrbezirk wurde zum Knusperhaus, das Kinder- mutierte zum Tollhaus.
Werner Herkert als "Hubsi" Aiwanger
Impulsiv und redegewandt trat Werner Herkert als "Hubsi" Aiwanger in die Bütt. Interviewt von Thomas Solf vermeldete der Politiker aus Niederbayern News aus dem Münchner Kabinett. Nachdem in der Sulzheimer Kommunalpolitik nach seiner Meinung zu viel nur im Schlafwagentempo vorangeht, habe das Kabinett beschlossen die Großgemeinde aufzulösen. Alitzheim nach Kolitzheim, Sulzheim nach Grettstadt, Vögnitz nach Dingolshausen und Mönchstockheim nach Donnersdorf: Die Zukunft steht vor der Tür.

Die Strapazen für die Bauchmuskeln des Publikums wollten nicht enden, als Dieter Römmert Talkshow-Krösus Karl Lauterbach imitierte. In der von reichlich Aerosolen belasteten Büttenrede, in der die Nachbarn aus dem Ortsteil Sulzheim ihr Fett abbekamen, stellte die Kopie des Gesundheitsministers zu Beginn der zweiten Halbzeit fest: Die beste Waffe gegen die Pandemie ist der gesunde Menschenverstand.
Mit einer Yoga-Stunde der etwas anderen Art sorgten Laura Seidler, Linus Kleinhenz, Victoria Knaup, Lena Römmert, Chris Wagner und Kevin Wagner für die nächste Stimmungsrakete. "Findet Eure Mitte, oder halt nicht" lautete der Titel des Yoga-Sketchs, dessen ins Publikum ausgesendetes Echo verstärkt zurückkam.
Als aufgeblasene Kuhherde fetzten die Mädels der Alitzheimer Show-Tanzgruppe über die Bühne. Eine Augenweide, wie die neun korpulenten "Muh-Girls" ihre Discotänze auf die Bühne zauberten, ohne aneinander zu rumpeln.

Den Einfallsreichtum der örtlichen Faschingsmacher verkörperte das einheimische Männerballett, das mit seinem Tanz nicht nur die Frauenwelt zum Schmunzeln brachte. Traditionell im schwarzen Frack und mit schwarzem Humor läuteten die Black Brothers das Finale ein. Das Musiktrio mit Stephan Kleinhenz, Erich Müller und Dieter Römmert besang mit reichlich Ironie das nationale und lokale Geschehen in nicht einfachen Zeiten. Ihre begeisternde Gesangsnummer ließ das Stimmungsbarometer noch einmal steigen.
Als Gastredner mit Blutergüssen und Beulen war "Fußballspieler" Christian Weber aus Grafenrheinfeld in der Bütt. Musikalisch heizte Alleinunterhalter Udo Häußner aus Kolitzheim ein.