So etwas hat nicht jede Ortschaft. Inmitten der gut 350 Einwohner starken Ortschaft Ebertshausen ist ein echtes Prachtstück entstanden. Für gut drei Millionen Euro wurde im Üchtelhäuser Gemeindeteil die "Neue Mitte Ebertshausen", in dem ein Dorfgemeinschaftshaus sowie das Feuerwehr integriert ist, erbaut und jetzt feierlich eröffnet.
Das Projekt entstand im Rahmen des modellhaften Dorferneuerungsverfahrens "Seestern" im Integrierten Entwicklungskonzept der Gemeindeallianz Schweinfurter Oberland. Möglich wurde die Investition auch durch Fördergelder von knapp 1,2 Millionen Euro für die Gebäude und rund 190.000 Euro für die Außenanlage. Begleitet und umgesetzt wurde das Projekt vom Amt für ländliche Entwicklung Unterfranken.
Dorfgemeinschaftshaus keine Pflichtaufgabe der Gemeinde
Der Start der Planungen der "Neuen Mitte" liegen weit in der Vergangenheit. Vor über sechs Jahren präsentierte das zuständige Architekturbüro Perleth eine Machbarkeitsstudie. Auch die damalige Bürgermeisterin der Gemeinde und heutige Altbürgermeisterin Birgit Göbhardt erinnerte sich bei der Einweihung der Räumlichkeiten an die vielen Sitzungen mit "mal mehr, mal weniger heißen Diskussionen", die damals für die Planungen vonnöten waren. "Es hat schließlich zu einem sichtlich vorzeigbaren Ergebnis geführt", freute sich Göbhardt, für die das Projekt während ihrer Amtszeit eine "Herzensangelegenheit" war, wie sie in ihrer Rede betonte.
Das Großprojekt der Gemeinde zu Ende gebracht hat dann ihr Nachfolger Johannes Grebner. "Es wurden Zuschüsse über das normale Maß hinaus ermöglicht", betont der Bürgermeister. Ohne dies wäre ein derartiges Vorhaben nicht umsetzbar gewesen. Als "Pflichtaufgaben" sieht Grebner Dorfgemeinschaftshäuser in diesem Umfang, wie bei der "Neuen Mitte" zwar nicht an, trotzdem sei es wichtig, solche Ausgaben zu tätigen – auch wenn die wirtschaftliche Situation der Gemeinde bekanntlich angespannt ist.
"Neue Mitte" in Ebertshausen mit Leben gefüllt
Es gehe jedoch auch um den Erhalt der Dorfgemeinschaft und um "unsere Kultur, unsere Traditionen und unser Vereinsleben", erklärt das Gemeindeoberhaupt. "Wir machen weiter und werden nicht in Ebertshausen Halt machen", verspricht Grebner, der betont, wie wichtig Innenentwicklung ist. Ebertshausen ist der Gemeindevorreiter, in das eine umfassende Dorferneuerung umgesetzt wurde.
Nun muss die "Neue Mitte" nur noch mit Leben gefüllt und genutzt werden. Das dürfte den Ebertshäusern mit Leichtigkeit gelingen, denkt Landrat Florian Töpper, der bei der Eröffnung dabei war. "Hier erlebt man immer eine große Willkommenskultur und den Willen dieses Dorf zu gestalten", findet er Landrat.