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Schweinfurt
Empfindungen rund um Spitzbergen
Ausstellungseröffnung 'Panorama' von Gerhard Rießbeck. Der bekannte Künstler zeigt unter anderem ein 30 Meter langes Panorama.
Foto: Anand Anders | Ausstellungseröffnung "Panorama" von Gerhard Rießbeck. Der bekannte Künstler zeigt unter anderem ein 30 Meter langes Panorama.
Karl-Heinz Körblein
Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 14.02.2025 02:36 Uhr

Viele Kunstfreunde werden sich noch an den "Bildträger" erinnern, der mit einer Höhe von acht Metern die Ausstellung von Gerhard Rießbeck vor gut vier Jahren in der Kunsthalle dominierte. Nun, wenige Jahre später – und das ist ungewöhnlich –, ist er erneut zu Gast. Dies hängt mit einer Reise des Kunstvereins zusammen, die im April 2023 in das Atelier Rießbecks nach Bad Windsheim führte. Dort hat er das Central-Kino in ein Atelier umgebaut, in dem er regelmäßig Künstlern der Nürnberger Akademie Raum für ihre Arbeiten gibt.

Während in Schweinfurt vor allem großformatige Werke beeindruckten, stand beim Besuch des Kunstvereins ein 17 Meter langer Fries im Mittelpunkt, der sich wie ein Film durch den Raum zog. Er entstand aus den Eindrücken einer Segelreise um Spitzbergen, bei der Rießbeck seine Empfindungen festhielt und später im Atelier künstlerisch umsetzte.

Gerhard Rießbeck.
Foto: Anand Anders | Gerhard Rießbeck.

Dieser Fries prägt nun die Ausstellung "Panorama" im Kunstsalon des Kunstvereins. Die lange Wand bietet den idealen Rahmen dafür – Rießbeck hat das Werk auf 30 Meter erweitert und zeigt ihn erstmals außerhalb seines Ateliers. Die einzelnen Bilder, jeweils 30 Zentimeter hoch, werden durch vertikale Streifen in leuchtenden Farben gegliedert, die an Skandinavien erinnern. Sie spiegeln das Licht wider, das im düsteren Winter auf die Häuser fällt, wie Kuratorin Andrea Brandl anmerkt.

An der gegenüberliegenden "Fenster-Wand" greift Rießbeck Motive seiner Ausstellung von 2018 auf. Seine Landschaften haben surreale Züge. Vereinzelt sind Menschen zu sehen, ebenso Häuser, Wolkengebilde, Nebelfelder, auf die geheimnisvolles Licht fällt – eine Atmosphäre, die Brandl an Caspar David Friedrichs "Wanderer über dem Nebelmeer" erinnert.

Auffällig in dieser Reihe sind mehrere Strandszenen, angeschwemmt mit dem "Müll der ganzen Welt", wie Rießbeck es ausdrückt. Dass sich darunter auch Staffeleien und sogar Bilder befinden, darf man durchaus als eine Prise Ironie verstehen.

Zur Ausstellungseröffnung stellte der zweite Vorsitzende des Kunstvereins, Johannes Hock, nicht nur das Jahresprogramm mit zwei weiteren Ausstellungen – darunter eine von Paul Maar ab Mai – vor, sondern verwies auch auf zwei Arbeiten Rießbecks in der Dauerausstellung der Kunsthalle. Diese haben besonders die Schüler des ehemaligen Kunstlehrers beeindruckt – ebenso wie die Kunststudenten, die von Brandl betreut werden. Viele ihrer Arbeiten setzen sich intensiv mit diesen Großformaten auseinander.

Die Ausstellung ist bis zum 6. April zu sehen. Am 16. März findet im Kunstsalong um 11 Uhr ein Künstlergespräch statt.

 
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