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ALTENMÜNSTER
Ellertshäuser See: Der lange Weg zum Freizeitparadies
Ellertshäuser See: Das umgestaltete Nordufer und die Gaststätte "Seeblick" wurden offiziell ihrer Bestimmung übergeben.
Mit Blick auf den See: Die neue Gaststätte am Ellertshäuser See soll auch ein Ort für Ausstellungen und Begegnungen sein sowie eine Info-Stelle für die Region.
Foto: Anand Anders | Mit Blick auf den See: Die neue Gaststätte am Ellertshäuser See soll auch ein Ort für Ausstellungen und Begegnungen sein sowie eine Info-Stelle für die Region.
Susanne Wiedemann
 |  aktualisiert: 22.07.2014 12:32 Uhr

„Hätte ich doch bloß eine Badehose mitgenommen“, meint einer aus der Runde. „Die haben bestimmt Leihbadehosen“, sagt ein anderer. Von Stadtlauringens Bürgermeister Friedel Heckenlauer ist man ja schließlich gewohnt, dass er an alles denkt. Deswegen wird die Feier zur offiziellen Einweihung des neugestalteten Nordufers und der neuen Gaststätte Seeblick auch zu einem kleinen Dankfest für Friedel Heckenlauer, der dafür gesorgt hat, dass der See aus seinem Dornröschenschlaf erwacht.

Leih-Badesachen gibt es nicht – und die wären auch erst gut drei Stunden nach dem ersten Grußwort zum Einsatz gekommen. Das Ereignis wird schließlich gebührend gefeiert. Ob schon mal so viel parteiübergreifend geschwitzt worden ist? Das mit dem Erwachen aus dem Dornröschenschlaf ist am Freitag jedenfalls wörtlich zu nehmen. Ehrengäste drängen sich im Schatten, Anzugträger brüten in der Sonne – unter den verwunderten Blicken von Leuten, die mit Handtuch und Strandmatte in Richtung Wasser ziehen, vorbei an der Blaskapelle Ballingshausen.

Fotoserie
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Viele haben dabei mitgeholfen, den Ellertshäuser See, den größten See Unterfrankens, aufzuwerten, ideell und finanziell. Und es hat einige Jahre gedauert. „Gut Ding will Weile haben“, meint Friedel Heckenlauer. Er spricht von einem Meilenstein für die Marktgemeinde und die Region, bedankte sich bei allen Unterstützern und Wegbegleitern und besonders bei Altlandrat Harald Leitherer. Der Gemeinderat habe alle Entscheidungen, die den See betreffen, einstimmig getroffen, das zeige den Rückhalt des Projektes. Der See habe Strahlkraft für die Region, nicht nur für die nähere Umgebung und das Oberland.

Es ist wirklich schön hier, meint Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber. Was ihr gefällt: Wer an den See kommt, kann aktiv sein, Beachvolleyball spielen zum Beispiel, sich erholen, schwimmen, nett was essen. Und die Kinder können sich auch austoben. Geld aus Leader-Programmen der EU ist in das Projekt geflossen. Für Weisgerber ist es wichtig, den ländlichen Raum zu stärken. Ein Projekt wie der See sei für ganz Unterfranken wichtig.

Landrat Florian Töpper sprach von einem herrlichen Gebiet, freute sich, dass man auf sanften Tourismus setze. „Es gibt keine Wunden und Schneisen in der Landschaft.“ Leonhard Rosentritt vom Wasserwirtschaftsamt bringt es dann auf den Punkt: „Hier wurde etwas tolles geschaffen.“ Georg Fuchs, genannt Leader-Fuchs, vom Amt für Landwirtschaft, geht darauf ein, wie wichtig es ist, dass die Leute aus der Gegend hinter so einem Projekt stehen.

Zum neuen See gehört auch eine neue Gaststätte, der Seeblick (Pächter Sotirios Tsiavos). Menschen brauchen Orte, an denen sie sich wohlfühlen, meinte Pfarrer Manfred Hauck, der zusammen mit Pfarrer Martin Hild das Gelände segnete. Und dazu gehören auch Gaststätten. Ein Ort der Begegnung soll der Seeblick werden, wünscht sich Pfarrer Hauck. Pfarrer Hild schließt die Menschen, die im und am See den Tod gefunden haben, in die Gebete mit ein.

Friedel Heckenlauer geht auf die Geschichte des alten Gasthauses ein – und kümmert sich zwischendurch erst mal drum, dass jeder was zu trinken bekommt. Schließlich ging es in der Lesung um den Begriff Gastfreundschaft. Auch er sieht den See und die Gaststätte als Ort der Begegnung. „Eine mutige Entscheidung“, nennt Ottmar Porzelt von der Direktion für Ländliche Entwicklung das Seeprojekt. Und Abteilungsdirektor Wolfgang Jäger von der Regierung spricht von einem Freizeitparadies. Von Architekt Thomas Buchholz bekommt Heckenlauer keinen Schlüssel, sondern eine Fotografie des alten Gasthauses.

Programm: Am Samstag und Sonntag gibt es jede Menge Aktivitäten: Nordic-Walking- und Mountain-Bike-Touren, Strandzumba, eine E-Bike-Teststation und einen Luftballon-Wettbewerb. Im Wasser wartet Krokodil „Schnappi“, und auf dem Damm findet ein „Markt der Vielfalt“ mit Ausstellern aus der Region statt. Samstag: ab 10 Uhr Bootsrennen „Elli-Cup“ (Siegerehrung gegen 18 Uhr), 11 und 15 Uhr Tauchvorführung. Sonntag: ab 10 Uhr Beachvolleyball-Turnier (Siegerehrung gegen 17.30 Uhr), 11 und 15 Uhr Tauchvorführung.

 
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