"Weil im Sommer, besonders aber im Spätsommer, so wenige Blüten in der Natur zu finden sind", so begründet Florian Stark die Pflanzung eines Bienenbaumes auf der Streuobstwiese in der Schonunger Flurabteilung Kreuzberg. Mitglieder des Ortsvereins für Gartenbau und Landespflege betreuen diese etwa 1000 Quadratmeter große und mit rund 30 Obstbäumen bestandene Fläche.
Florian Stark engagiert sich als Beisitzer in der Vorstandschaft in diesem Verein, da ihm die Natur sehr am Herzen liegt. Im letzten Jahr hat ihn das Bienensterben bewogen, an Kursen zur Bienenhaltung teilzunehmen. Seit März 2017 stehen auf dieser Streuobstwiese, die in der Nähe seines Hauses liegt, einige Kästen mit Bienenvölkern. Hier finden die Bienen, aber auch weitere Insekten im Frühjahr und im Frühsommer durch die Blüte der Rapsfelder und der Obstbäume reiche Tracht.
Hilfe für kleinen Bestäuber
Da ab Sommer viele Pflanzen in unserer heimischen Natur Früchte ansetzen, finden Insekten kaum Nahrung. Deshalb regte er im Verein an, doch einen Bienenbaum zu pflanzen. Die Heimat des Bienenbaums, liegt im nördlichen China und in Korea. In Europa wurde dieses Rautengewächs erst ab den 1950er Jahren bekannt. Der sommergrüne Strauch oder Baum erreicht eine Höhe von zehn bis 20 Metern. In Mitteleuropa wird er als Bienenweide wegen seines ungewöhnlichen Nektarreichtums seiner weißen Blüten gepflanzt. Er blüht von Juni bis Oktober, wobei eine besonders üppige Blütenpracht ihn von Ende Juli bis Mitte September zu einem Anziehungspunkt für Insekten aller Art macht. Seine roten Früchte im Herbst sind als Nahrung bei den Vögeln beliebt, aber für Menschen ungenießbar.
"Der Bienenbaum verträgt keine Staunässe, deshalb ist der Standort auf dem Schonunger Kreuzberg für ihn geeignet", weiß Rene Dietlein. Der Boden könnte für diese Pflanze hier humushaltiger sein, aber der Lehmboden hier dürfte für das in unseren Breiten winterharte Gewächs auch passen. Dietlein und seine Vorstandskollegen vom Verein wollen abwarten, wie sich diese Pflanze hier entwickelt. Dann wird entschieden, ob noch weitere Bienenbäume auf der Streuobstwiese hinzukommen.
Hecke an Parkplatz geplant
In diesem Herbst wurde noch versuchsweise ein Maronenbaum hier gepflanzt, an dessen Blütenständen im Juni/Juli für die Insekten reichlich Pollen und Nektar zu finden sind. Weitere ökologische Vielfalt soll eine Hecke bringen, die auf Gemeindegrund Richtung Parkplatz entstehen könnte. Darüber verhandelt der Verein zurzeit mit der Gemeinde. Hier sollen von Februar bis Oktober die Insekten Blüten finden, denn Haselnuss, Kornellkirsche, Schlehe, Berberitze, Pimpernuss, Liguster, Scheinellern und Aralie haben auf einander folgende Blütenzeiten. "Es ist immer nur ein Versuch", versichert Rene Dietlein. So wird auch die Pflanzung dieser Heckengehölze nur sukzessiv erfolgen, um einen größeren Ausfall von Sträuchern bei der Neupflanzung zu vermeiden.