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Handthal
Eine Zeitreise zum Zukunftswald
Das Steigerwald-Zentrum in Handthal hat wieder geöffnet.
Foto: Kathrin Michaelis | Das Steigerwald-Zentrum in Handthal hat wieder geöffnet.
Bearbeitet von Michaela Moldenhauer
 |  aktualisiert: 05.06.2021 02:16 Uhr

Drei neue Ausstellungen warten auf die Besucher: Das Steigerwald-Zentrum in Handthal hat ab 1. Juni mit Ausstellung und Regionalladen wieder geöffnet. Bistro und Terrasse bleiben vorerst allerdings noch geschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Wie könnte sich das Waldbild in Bayern durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten verändern? Das kann man noch bis zum 20. Juni wie in einem Zeitraffer beim Gang durch die Zeltausstellung „Zeitreise zum Zukunftswald“ auf der Wiese vor dem Waldinformationszentrum erleben. „Diese Zeitreise durch verschiedene Zukunftsszenarien führt dem Besucher drastisch vor Augen, dass die Dauerkrise Klimawandel dem heimischen Wald mit hohen Temperaturen und fehlenden Niederschlägen schwer zusetzt,“ erklärt Andreas Leyrer, der forstliche Leiter des Zentrums. Begleitend zur Ausstellung bieten die Förster des Steigerwald-Zentrums deshalb Informationen zu einem zukunftsorientierten Waldumbau und Führungen zur nahen Waldklimastation und beispielhaften Waldbildern an.

50 Jahre Naturpark Steigerwald: Im Foyer zeigt das Zentrum noch bis zum 6. Juni die Wanderausstellung „Naturparke in Bayern“. Die Ausstellung schildert mit bild- und informationsstarken Ausstellungswänden und interaktiven Elementen anhand konkreter Beispiele, wie die 19 Naturparke in Bayern ihre Gebiete mit vielfältigen Maßnahmen erhalten, entwickeln und für jeden erlebbar machen. Die Ausstellung ist deshalb gegliedert in Bereiche wie etwa Wasser, Wald, Artenvielfalt sowie die Rolle des Menschen, heißt es in der Mitteilung.

Die Ausstellung "Die Landethik Aldo Leopolds – 100 Jahre Wildnis und Forstwirtschaft" ist noch bis zum 25. Juli in Handthal zu sehen. Wie müssen Lebensräume beschaffen sein, um gleichzeitig Menschen und Wildtieren ein Auskommen zu ermöglichen? Diese Frage bewegte den deutschstämmigen Forstwissenschaftler Aldo Leopold schon vor 100 Jahren. Er schlug deshalb dem US Forest Service bereits im Jahr 1922 die Einrichtung von Wildnisgebieten vor, in denen ursprüngliche Natur und Menschen zusammenfinden konnten; allerdings — anders als in Nationalparken — ohne die Annehmlichkeiten von Autos und Gebäuden.

Neben einem hochwertigen Naturtourismus lag Leopold die Artenvielfalt am Herzen. Nach vielen Forschungsreisen, die ihn auch nach Deutschland führten, erkannte er, wie wichtig auch die Agrar- und Kulturlandschaft für die Artenvielfalt ist. Er war überzeugt, dass die Wildnis-Gebiete auch „Land-Laboratorien“ darstellten, aus denen die Landnutzer der umgebenden Regionen lernen können, wie die Lebensräume sein sollten, um mehr Artenvielfalt auch in die Kulturlandschaft zu bringen.

Die Zeltausstellung „Zeitreise zum Zukunftswald“ ist bis zum 20. Juni zu sehen.
Foto: Constanze Stern | Die Zeltausstellung „Zeitreise zum Zukunftswald“ ist bis zum 20. Juni zu sehen.

Waldwundertüte für Familien

Um Kinder zum eigenen Naturerleben anzuregen, bieten die Waldpädagoginnen des Zentrums auch weiterhin eine „Waldwundertüte“ für Familien an. „Die Wundertüte ist gefüllt mit allerlei Materialien und Ideen rund um das Thema Wald“ verrät Försterin Theresia Hof. „Neben einem Bausatz für Samenkugeln finden sich darin auch ein Bastelset, ein Experiment, Wissenswertes über Natur und Wald und auch einige Ideen für den nächsten Familienausflug ins Grüne.“ Das kleine Überraschungspaket kann gegen eine Schutzgebühr von drei Euro zu den üblichen Öffnungszeiten des Zentrums erworben werden.

Das Steigerwald-Zentrum ist von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

 
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