
Eine überaus positive Bilanz hat der am 23. Juni 2021 gegründete Verein „Indio-Hilfe Peru-Sennfeld“ bei seiner ersten Jahreshauptversammlung vorgestellt. Der Verein, der die Arbeit der seit 1984 bestehenden kirchlichen Initiative „Indio-Hilfe“ fortführt, zählt derzeit 73 Mitglieder. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Vereins entnommen.
Vorsitzender Emil Heinemann hatte die gut besuchte Versammlung eröffnet. Um aktuell und zeitgemäß über die Ziele und Projekte des Vereins zu informieren, hat der Vorstand eine Internetseite gestaltet. Sie ist unter www.indio-hilfe-peru.de zu erreichen und bietet einen Überblick über das Werden der Initiative, aber auch aktuelle Nachrichten. Heinemann dankte der Gemeinde Sennfeld für den Hinweis, dass die Internetpräsenz mit Hilfe öffentlicher Mittel für den Verein kostenfrei erstellt werden konnte.
Ein Schwerpunkt der Versammlung bildete der Bericht über laufende und geplante Hilfeprojekte in mehreren süd- und mittelamerikanischen Staaten. Zum einen wird in enger Zusammenarbeit mit Dr. Simone Kann vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg ein Frauenprojekt in Kolumbien gefördert. Dort werden in einem Kleinunternehmen 25 Frauen mit ihren Familien unterstützt, die sich mit der Herstellung und dem Verkauf von Gebrauchsartikeln ein Einkommen für sich und ihre Kinder erarbeiten. Die Indio-Hilfe hat die Baumaterialien und die technische Ausstattung einschließlich einer dort als Rarität bestaunten Solaranlage finanziert und dafür insgesamt 15.000 Euro aufgebracht.
In einem Stadtteil der bolivianischen 600.000-Einwoner-Großstadt Cochabamba fördert der Verein die Sanierung einer Behinderteneinrichtung, in der insgesamt 80 Bedürftige mit Mehrfachbehinderung – vor allem Kinder und Jugendliche – betreut werden. Projektpartner dort ist Alexander Sitter vom bischöflichen Ordinariat Würzburg. In dieses Projekt flossen 34.000 Euro.
Ein drittes Projekt ist die Neuerrichtung einer Bildungs- und Kultureinrichtung in Manta/Ecuador. Dort sind Rainer-Christian und Gabi Rosenbaum die Ansprechpartner. Die Entwicklung der Einrichtung wurde auch von der Unicef unterstützt. Die Finanzierung – es geht um 11.000 Euro erfolgt gemeinsam durch die Sennfelder Indio-Hilfe Peru und die befreundete Gruppe Copal aus Würzburg.
Als neues Projekt nannte Heinemann die Anschaffung eines gebrauchten Geländewagens für ein medizinisches Projekt in Valledupar in Kolumbien (Bevölkerungsgruppe der Koguis). Hinsichtlich Patiententransporten, Versorgung mit Medikamenten und Essen sowie andere wichtigen Materiallieferungen ist das Fahrzeug eine große Hilfe. Der Geländewagen – Kostenpunkt: 10.000 Euro – unterstützt aber auch ein Ärzteteam beim Einsatz gegen die lebensbedrohliche Tropenkrankheit Chagas. Der Verein war vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg um diese Unterstützung gebeten worden. Inzwischen ist das Fahrzeug bereits im Einsatz.
Weitere Projektanfragen liegen laut Heinemann bereits vor, werden aber noch geprüft und müssen, auch wegen der begrenzten Mittel des Vereins, zunächst aufgeteilt bzw. verschoben werden.
Heinemann unterstrich, dass der Verein jeweils in erster Linie Startinvestitionen der Projekte fördert und zuvor sicherstellt, dass der Betrieb und die laufenden Kosten durch örtliche Verantwortliche getragen werden.
Zu Beginn hatte Andreas Müller-Wolpert die Gründungsniederschrift verlesen. Die Kassierer Petra Kleilein und Ralf Simmat gaben einen Überblick über die Vereinsfinanzen. Auf Antrag der Kassenprüfer – diese Aufgabe hatten Bürgermeister Oliver Schulze und dessen Stellvertreter Helmut Heimrich für die erkrankten Kassenprüfer übernommen – wurden der Vorstand und der Beirat einstimmig entlastet.