
Das Bürgercafé in der frisch gebackenen "Neuen Mitte" von Niederwerrn hat ein Gesicht: Stolz zeigt Manuela Dan, die Pächterin, eine selbst kreierte Torte, mit freundlich lächelndem Haus als Motto. "MittenIm" nennt sich der Bürgertreff zwischen Altdorfpfad, Bücherei und Schule, der am "Tag der Innenentwicklung" im Oberen Werntal vorgestellt wurde.
Jetzt im Oktober öffnet das Bürgercafé regulär seine Pforten: Im Winter, von Oktober bis März, hat es von 10 bis 18 Uhr geöffnet, im Sommer, von April bis September, von 10 bis 20 Uhr. Ruhetage sind Dienstag und Mittwoch. Im Trausaal des Bürgerhauses sind nun Hochzeiten möglich. Auch für andere Festlichkeiten ist das "MittenIm" reservier- und buchbar. Für die Bewirtung steht ebenfalls Manuela Dan bereit. Zusammen mit Tochter Rebeca und ihrem Helferteam will sie Leben in die holzvertäfelten Räume des Cafés bringen. "Wir sind froh, dass so viele Gäste gekommen sind", sagt die Tochter zur gelungenen Premiere. An der Theke locken die selbstgemachten Kuchen und Torten zum Kaffeekränzchen.
Manuela Dan stammt ursprünglich aus "Großwardein", wie die westrumänische Stadt Oradea auf Deutsch heißt. Sie bringt Erfahrung mit: In Bergrheinfeld hat sie bereits einen Tortenservice angeboten – und damit das Hobby zum Beruf gemacht.
Bürgercafé ergänzt Dorfmittelpunkt
Zu den ersten Besuchern zählte Landrat Florian Töpper, selbst Niederwerrner, und Bürgermeisterin Bettina Bärmann. Zusammen mit Thomas Brand als oberstem Bauplaner im Rathaus, Gemeindemitarbeiterin Monika Menzel und Christoph Lamprecht vom Architekturbüro Schmitt Lamprecht Kern hatte sie zuvor durch das Areal geführt: Die Neue Mitte wurde im Sommer eingeweiht. Für 9,2 Millionen Euro, bei fünf Millionen Euro Zuschuss, ist mitten im Ort ein modernes Bürgerhaus entstanden, neben Energiescheune, Kolonialwarenmuseum Maul und eben dem Bürgercafé "MittenIm".

Bettina Bärmann darf sich jetzt ganz offiziell "Superheldin" nennen: Das bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat die Gemeinde unter die Superhelden bei Projekten der Städtebauförderung eingereiht, als seltene Auszeichnung. Recycelte Baustoffe, geduldiger Grunderwerb und neueste Ökostandards kamen in München ebenso gut an wie das Zusammenspiel verschiedener Akteure, nicht zuletzt der Bürgerinnen und Bürger selbst.
Ziel ist es, fränkische Altorte aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Zu den politischen Akteuren zählt auch Florian Töpper. Der Landrat sieht den Kreis ebenfalls als Vorreiter, dank frühzeitigem Innenentwicklungs-Konzept von 2017: Flächen sollen gespart, die Öffentlichkeit sensibilisiert, Sanierungswillige gefördert und beraten werden. Für den Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort hat der Landkreis Schweinfurt schon 2018 den renommierten Zeitzeichen-Preis erhalten.