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Schweinfurt
Eine neue Form der Ausbeutung
Gemeinsam wollen sie die Menschen in Ghana unterstützen. Von links Augustine Kusi Agyemang und Marion Hammer von der Casa Vielfalt.
Foto: Ursula Lux | Gemeinsam wollen sie die Menschen in Ghana unterstützen. Von links Augustine Kusi Agyemang und Marion Hammer von der Casa Vielfalt.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 03.04.2025 02:38 Uhr

"Ghana ist sehr friedlich." Augustine Kusi Agyemang stellte im Rahmen der Frauenwochen sein Land vor. Eingeladen hatte zu diesem Abend Marion Hammer, Koordinationsleiterin der "Casa Vielfalt", die damit den Namen der Caritaseinrichtung mit Leben füllte.

Augustine stellte anhand eines Videos seine Heimat vor. Ghana sei eine der stabilsten Demokratien Afrikas und das komme nicht von ungefähr, leben dort doch die unterschiedlichsten ethnischen Gruppen friedlich zusammen. Es würden alleine 90 Sprachen gesprochen, die Amtssprache ist Englisch.

Augustin, der mit einem Bachelor in Elektronik zu einem Weiterstudium der Logistik nach Deutschland kam, arbeitet inzwischen hier. Er zeigte das moderne Ghana mit seinen Millionenstädten Accra und Kumasi und gab einen Einblick in die Kultur: "Tanzen ist unser Hobby". Vom Atlantik bis in die nördlichen Savannen lernten die Besucherinnen des Abends dieses tropische Land kennen. Sein Reichtum liegt in den Goldvorkommen, dem Erdöl und dem Kakao. Vom Verkehr über die Esskultur, die auch zu verkosten war, stellte Augustin seine Heimat vor.

Aber wie fast überall gibt es auch Schattenseiten. Eine hohe Staatsverschuldung, wachsende Ungleichheiten und schwankende Weltmarktpreise setzen dem Land zu. Vor allem im Norden herrsche große Armut, erklärte Hammer. Gemeinsam mit Augustine habe man deshalb beschlossen, etwas dagegen zu tun. Mit Spendengeldern werde Kinder der Schulbesuch oder medizinische Versorgung ermöglicht. Eine Krankenversicherung könnten sich nur Besserverdienende leisten, für die meisten gelte "Cash and Carry" erst bezahlen, dann behandeln.

Hammer zeigte die Schattenseiten Ghanas auf und erinnerte an die Verantwortung der Menschen in Europa. In Agbogbloshie beispielsweise, einem Stadtteil von Accra, befinde sich die größte Müllkippe für illegal eingeführten Elektroschrott aus Europa. Einer der am schlimmsten verseuchten Orte der Welt, trotzdem leben auf und neben dieser Müllkippe Tausende von Menschen. "Eine moderne Form von Ausbeutung", betonte Hammer. 40.000 Tonnen Altkleider, 15 Millionen Kleidungsstücke pro Woche verseuchten zudem die Strände Ghanas, Mode aus Europa. Rege Diskussionen schlossen den Abend ab.

Von: Ursula Lux (Sprecherin, Frauenplenum Schweinfurt)

So schmeckt Ghana. Bei einem Vortrag über Ghana im Rahmen der Frauenwochen wurden auch typische Gerichte aus dem Land zur Verkostung angeboten.
Foto: UrsulaLux | So schmeckt Ghana. Bei einem Vortrag über Ghana im Rahmen der Frauenwochen wurden auch typische Gerichte aus dem Land zur Verkostung angeboten.
 
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