„Der Klang der Bilder – Miniaturen und Landschaften“, lautet der Titel der musikalischen Rückschau auf fast 40 Jahre kompositorische Tätigkeit des Schweinfurter Komponisten und Gitarristen Lorenz Schmidt am Samstag, 26. Januar, um 19.30 Uhr im Konzertsaal der Musikschule Schweinfurt. Anlässlich seines 60. Geburtstags im Dezember musizieren Freunde, Kollegen und Schüler der Musikschule und der Komponist selbst. Der Eintritt ist frei, es wird um eine Spende für die Nachwuchsarbeit der Musikschule gebeten.
Neu in seinem Schaffen sind Stücke nach Bildern. Die „Miniarturen“ nach farbenfrohen Acrylbildern mit skurrilen Gestalten von Jörg Wiedersich entstanden 2018 für Blockflöte, Flöte und Gitarre. Das Zupfensemble unter der Leitung von Carmen Thiergärtner präsentiert die Komposition „Landschaft mit Haus“ nach einer Zeichnung von Johann Georg von Dillis, in der neben Klangmalerei auch das tänzerische Element mit einem bayrischen Zwiefachen zum Zuge kommt. Wie ein roter Faden zieht sich die Beschäftigung mit Lyrik durch viele Werke. „Alte Liebessplitter“ nach Gedichten von Nortrud Boge-Erli zaubern neue Spieltechniken aus der Gitarre. In zwei Stücken kommt die Terzgitarre, die kleine Schwester der klassischen Gitarre zum Einsatz. Das Duo „Šumava“ erzählt von zwei Vögeln, die sich am ehemaligen Eisernen Vorhang an der Grenze finden. In der „waterworld music“ gesellt sich das Akkordeon zum Gitarrenduo und erinnert an die Chlorgerüche des abgelassenen Wassers im Sachsbad beim Kulturforum 2005 vor dem Umbau zur Kunsthalle.
Landschafts- und Naturverbundenheit spiegelt sich auch in den Titeln vieler Kompositionen: „Der Tanz auf dem Eis“, „Herbststürme“ oder „First Storm“ werden in Stücken für Klavier, Violine und Mandoline solo lyrisch und klangmalerisch in Szene gesetzt. Die Zutaten für Simon Schmidts experimentierfreudige Improvisationen sind minimalistisch hypnotische Rhythmen und sphärische Flächen, Schicht um Schicht wie Klangsediment mittels einer selbst gebauten Loopmaschine übereinandergeschichtet. Die halb akustische Gitarre ist bis ins Detail mikrofoniert, um ein Spektrum von perkussiven, klassischen und beinah Synthesizer-artig anmutenden Klängen abzudecken.
Lorenz Schmidt wurde 1958 in Schweinfurt geboren. Seinen ersten Gitarrenunterricht erhielt er 1971 bei Gerhard Vogt in seiner Heimatstadt. Von 1978 bis 1984 studierte er an der Musikhochschule Köln Institut Wuppertal Gitarre (Prof. Kreidler) und Tonsatz (Prof. Weiand). Seit 1983 unterrichtet er an der Musikschule Schweinfurt. Neben seiner Lehrtätigkeit und dem kompositorischen Schaffen gab er seit 1990 viele Konzerte mit dem Duo Stringendo, dem Prisma-Ensemble, dem Duo Grazioso und als Solist.
Ein Schwerpunkt seines Schaffens ist Kammermusik für Gitarre(n) in vielfältigen Kombinationen mit anderen Instrumenten (Gesang, Flöte, Akkordeon, Streicher, Klavier). Dazu treten in den letzten Jahren zunehmend Werke für andere Instrumente und Besetzungen (Klavier, Chor, Orgel, Klarinette, Streichquartett, Akkordeon, Kammerorchester, Schlagzeug).