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Dittelbrunn
Eine Geschichte, die unter die Rinde geht
Was soll nur aus dem träumenden kleinen Bäumchen werden? Manchmal fehlt selbst dem Wald der Durchblick, wie beim Weihnachtsmusical der Grundschule Dittelbrunn.
Foto: Uwe Eichler | Was soll nur aus dem träumenden kleinen Bäumchen werden? Manchmal fehlt selbst dem Wald der Durchblick, wie beim Weihnachtsmusical der Grundschule Dittelbrunn.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 23.12.2018 02:13 Uhr

Wovon träumen eigentlich Tannenbäume? Manche Forscher sind davon überzeugt, dass Pflanzen nicht etwa debiles Grünzeug, sondern auf ihre Art "feinfühlig" sind und mit Botenstoffen unhörbare Botschaften austauschen können. Dass Bäume vielleicht sogar im Wald singen und nicht einfach nur rauschen. Fest steht: Weihnachten naht, und damit wird es wieder eng, für die Gänse wie für viele Nadelbäume. Aber auch unter dem Jahr möchte so ein Baum, wenn er schon gefällt wird, wenigstens etwas ganz Besonderes werden. Eine Schatztruhe voller Reichtümer zum Beispiel.

"Der große Traum des kleinen Baumes" nennt sich das aktuelle Stück der Musical AG der Grundschule Dittelbrunn, unter bewährter Leitung von Katja Sittler. Das nicht nur weihnachtliche Singspiel stammt aus der Feder von Wilfried Röhrig, einem hessischen Musiker, der religiöse Songs für Kinder schreibt. Fast 50 Schüler der zweiten bis vierten Klasse nahmen teil. Schon für den Wald wurden eine Menge Darsteller gebraucht. Die Elternbäume rätseln, über das Schicksal des kleinen Baumes, der eine Schatztruhe werden möchte: "Was einmal aus dir werden wird, das weiß ich nicht, mein Kind."

Holzfäller rücken an, und sägen den hoffnungsvoll emporstrebenden Stammhalter einfach um. Was folgt, ist für den gefällten Borkenträger erstmal ziemlich enttäuschend: Aus dem Stamm wird nach dem Entasten und Trocknen (dargestellt als Schattenspiel hinterm Vorhang) eine schlichte Futterkrippe. Ein besserer Trog, aus dem in einem einfachen Stall Ochs und Esel ihr Heu mampfen.

Weihnachtsmuscialerfahrene Besucher ahnen: Das kann es nicht gewesen sein, mit der Krippenkarriere. Maria und Josef tauchen auf, im Stall von Bethlehem. Das Jesuskind wird geboren, in die unscheinbare Krippe gebettet, in einer Nacht voller Engelsmusik. Den Menschen geht unter leuchtenden Sternen ein Herz auf. Der kleine "Weihnachtsbaum" darf sich doch noch als Schatztruhe fühlen, gefüllt mit dem größten Reichtum überhaupt, der Liebe Gottes zu den Menschen.

Ganz ohne weltliche Sponsoren und Helfer geht es allerdings auch nicht, bei den jährlichen Musical-Produktionen am Sonnenteller. Rektor Walter Schäffer bedankt sich außer bei Katja Sittler auch bei Bürgermeister Willi Warmuth, der unter den Zuschauern sitzt. Vom Bauhof stammen die Tannenzweige und das Holz. Die Eltern haben fleißig mitgeholfen, bei der Kostümierung von Bäumen, Holzfällern, heiliger Familie und Engeln.

 
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