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Handthal
Eine Geisterbahn der Bodentiere
Beim 6. Waldtag am Steigerwaldzentrum gibt es viel Lehrreiches und Unterhaltsames
Die Vorbereitungen für den 6. Waldtag laufen auf Hochtouren. Ein großer Programmpunkt ist die Erforschung der Lebewesen im Waldboden. Dafür basteln Leo Paluchin und Katharina Crocell (von rechts) überdimensionale Bodenbewohner wie Asseln und Regenwürmer. Links im Bild der forstliche Leiter des Steigerwald-Zentrums, Andreas Leyrer und Öffentlichkeitsarbeiterin Constanze Stern.
Foto: Norbert Finster | Die Vorbereitungen für den 6. Waldtag laufen auf Hochtouren. Ein großer Programmpunkt ist die Erforschung der Lebewesen im Waldboden.
Norbert Finster
Norbert Finster
 |  aktualisiert: 19.05.2019 02:11 Uhr

In der Werkstatt des Steigerwaldzentrums basteln Katharina Crocell und Lea Paluchin eifrig an überdimensionalen Bodenlebewesen wie Rollasseln und Regenwürmern. Maßstab 1:50. Die beiden absolvieren ein Freiwilliges Ökologisches Jahr. Ihre Arbeit ist ein Beitrag zu einem maßgeblichen Programmteil des 6. Waldtages am Sonntag, 19. Mai, von 11 bis 18 Uhr am und im Steigerwald-Zentrum.

Während forstlicher Leiter Andreas Leyrer, Öffentlichkeitsarbeiterin Constanze Stern und Försterin Theresia Hof das Programm vorstellen, schiebt Margit Götz den schweren Wagen ins Foyer des Steigerwald-Zentrums, aus dem am Sonntag das Bauernhofeis kommen wird. Draußen werden indessen bereits Stände aufgebaut.

1500 bis 2000 Besucher sind bisher jedes Jahr zum Waldtag nach Handthal gekommen. Auf ähnlichen Zuspruch hofft Andreas Leyrer auch für dieses Jahr, denn das Team am Zentrum hat sich wieder viel Neues ausgedacht. Der Fachbegriff für das Motto heißt "Biodiversität" (biologische Vielfalt).  Diesen sperrigen Begriff wollten die Handthaler aber vermeiden. Der Tag steht deswegen unter der schlichten Überschrift "Der Wald lebt!"

Ein Schwerpunkt soll diesmal der mit bloßem Auge vielfach nicht zu erkennenden Mikrokosmos der Bodenlebewesen im Wald sein. Durch eine Lupe betritt der Besucher den Raum, in dem die Arten in Form der gebastelten Modelle stark vergrößert dargestellt sind. Andreas Leyrer vergleicht diese Station mit einer Art Geisterbahn, denn die Lebewesen werden abwechselnd mit Spotlights angestrahlt. Zu sehen sind unter anderem Rollasseln, Hundertfüßler, Regenwürmer und Springschwänze.

Auf der etwa einen Kilometer langen Strecke zwischen Steigerwald-Zentrum und dem Volkacher Wallfahrtsstein (das ist der erste Teil des Wegs nach Ebrach) sind rund 35 Stationen aufgebaut. Nur ein paar Beispiele: Einige Stationen beschäftigen sich mit Waldbewohnern wie Wildscheinen, Spechten, Fledermäusen und Feuersalamandern sowie ihren Lebensräumen. Andere thematisieren Rückkehrer in den Steigerwald wie Biber, Schwarzstorch und Wildkatze. Die Wildkatze ist im Steigerwald inzwischen genetisch nachgewiesen, berichtet Andreas Leyrer. 

Försterin Theresia Hof, die ebenfalls zum Organisationsteam gehört, nennt als weitere Angebote das Waldquiz, den Barfußpfad und das Baumklettern. Hier können Kinder in die Rolle eines Eichhörnchens schlüpfen und den Wald aus dem Blickwinkel der Baumkronen erleben. Spannend auch das Reich der Pilze und die Präsentation des Lebensraums von Pilz und Baum.

Nahe beim Steigerwald-Zentrum zeigt Res Hofmann, was mit der Kettensäge alles aus Holz zu schnitzen ist (13 und 15.30 Uhr auf der Wiese am Zentrum). Etwas weiter stellen sich die neuen Ranger für den Naturpark Steigerwald vor. Besucher lernen, wie man Waldtiere aus Papierrollen oder Brutstätten für Insekten und Vögel bastelt. Kinder können sich an der Schminkstation in alle möglichen Tiere verwandeln lassen. Beim Waldtag unterwegs ist auch Kräuterfrau Gerlinde.

Ab 15 Uhr können die Besucher ins Gespräch mit den Fotokünstlern Peter Eberts und Gerhard Schlötzer kommen, die ihre Motive im Wald suchen. Und um 11.30, 14, 15 und 16 Uhr zeigt das Naturwissenschaftliche Theater für Erwachsene und Kinder ab zehn das Stück "Fräulein Brehms Tierleben".

Natürlich gibt es auch genügend zu essen und zu trinken. Es gibt Stockbrot vom Feuer, Eis vom Bauernhof, Kaffee und Kuchen und auch warme Speisen. Dafür sorgt die Festgemeinschaft der Marktgemeinde Oberschwarzach mit ungefähr 30 Helfern. Seitens der Forstverwaltung sind bei diesem Großereignis etwa 35 Mitarbeiter im Einsatz.

 
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