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SENNFELD
"Eine der besten Entscheidungen meines Lebens"
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:39 Uhr

Die Zeit fliegt dahin! Seit Oliver Schulze am 26. November 2017 sensationell im ersten Wahlgang mit mehr als 60 Prozent der Stimmen ins Sennfelder Rathaus gewählt wurde, sind schon wieder mehr als drei Monate ins Land gezogen. Nach 100 Tagen ist es guter Brauch bei frisch gebackenen Amtsträgern nachzufragen wie es ist, wenn Euphorie auf Wirklichkeit trifft.

„Im Rathaus gab es für mich einen herzlichen Empfang, ich habe mich von der ersten Minute an im neuen Amt wohlgefühlt“, so ein entspannter Oliver Schulze, der, wenn er auch schon so einige Facetten des Bürgermeisterdaseins kennengelernt hat, nichts von seinem Tatendrang eingebüßt hat. Ein eingespieltes Team im Rathaus, seine Sekretärin Brigitte Cimander und der Rückhalt in der Familie haben es ihm leicht gemacht in die Sachthemen und den veränderten Tagesablauf hineinzufinden, wie er einräumt.

Terminkalender förmlich explodiert

Zwar ist „der Terminkalender förmlich explodiert“ und ein Home-Office hat sich der 38-Jährige inzwischen auch Zuhause eingerichtet, um sich zu später Stunde noch in den einen oder anderen Sachverhalt einzulesen, aber das gehört für Oliver Schulze ganz einfach dazu, wenn man etwas für seine Heimatgemeinde bewegen will. „Es sind lauter kalte Gewässer in die man springen muss, aber so lernt man am besten Schwimmen“ ist er sich sicher.

Kalte Gewässer, in denen man auch dann und wann gegen die Strömungen der Bürokratie anschwimmen muss, wie er inzwischen erfahren musste, aber erste Verbesserungen und Punkte aus dem Wahlprogramm wurden bereits auf den Weg gebracht. Die Kompostieranlage hat nun auch am Mittwoch geöffnet, das Standesamt zusätzlich am Samstag. „Eine erste Trauung habe ich auch bereits vorgenommen, ich war mindestens so aufgeregt wie das Brautpaar“, gesteht er lächelnd. Seit 13. Dezember ist er nämlich auch Standesbeamter. Im Rathaus wird ein Familienzimmer angeboten, damit Mitarbeiter im Bedarfsfall auch mal ihre Kinder mitbringen können.

Kindergärten: Neubau und Erweiterung

Im Gemeinderat wo man wie vor der Wahl „Mit Respekt und Blick für Sennfeld“ konstruktiv zusammenarbeite, geht es darum das neue Gewerbegebiet und ein Neubaugebiet in die Spur zu bekommen und den Bauhof-Neubau voranzutreiben. Schulhaus-Renovierung und Anbau, Neubau des evangelischen Kindergartens und Erweiterung des katholischen Kindergartens sind weitere Schwerpunkthemen. „Ziel ist, zusammen rund 50 Kindergartenplätze in Sennfeld zur Verfügung zu stellen“.

Auch für die Probleme mit dem Schwerlastverkehr in der Hauptstraße ist eine Lösung in Sicht. Die Zufahrt zur Firma Kühne zwischen Schweinfurt und Sennfeld wird umgewidmet, wird zur Carl-Kühne-Straße, und damit auch in den Navigationsgeräten der Fahrzeuge, die die Firma anfahren, zur ersten Wahl. So hofft man künftig zu vermeiden, dass immer wieder Brummis auf dem Weg zu Kühne in die Hauptstraße geraten. „An meinem ersten Arbeitstag, den 28. November, hatte ich gleich früh um sieben einen Einsatz am Kanal“, erinnert er sich schmunzelnd. Auch das gehört zum Bürgermeisterdasein.

Auch mal als Nikolaus unterwegs

In den ersten Wochen und Monaten musste Töchterchen Jolina (übrigens ein Wortspiel aus dem Vornamen von Mutter Joy und Papa Oli) manchmal auf Vaters Gutenachtgeschichte verzichten, denn Papa hatte viel zu tun. Weihnachtsfeiern der Vereine, Ehrungen, Vorstellung bei Einrichtungen der Gemeinde, einmal, bei der Aktion „Ein Baum für Schweinfurt“ hat er sogar den Nikolaus gegeben. „Aber so lernt man die Leute kennen“, so Oliver Schulze, der sich sicher ist, dass dies alles ohne den Rückhalt seiner Frau Joy und seiner Familie nicht zu schaffen wäre. Auch in die Runde der Bürgermeisterkollegen und von Landrat Florian Töpper fühlt er sich gut aufgenommen. „Der Job kostet Zeit und Kraft macht aber sehr viel Spaß“ bilanziert er nach den ersten drei Monaten.

Mit Koordination und Zeitmanagement ist aber auch das zu schaffen. „Für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, war eine der besten Entscheidungen meines Lebens“, ist er sich sicher, auch wenn für sein Hobby, den Fußball, derzeit keine Zeit bleibt und der Terminkalender randvoll ist. „Die drei Kilo, die ich während des Wahlkampfes abgenommen habe, sind trotzdem nicht wieder drauf“, meint er schmunzelnd. Bürgermeister sein ist eben auch so etwas ähnliches wie eine Ausdauer-Sportart.

 
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