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Mainberg
Einblick in ein Waldschlösschen am Tag des offenen Denkmals: "Dianenslust" erstrahlt im "Geburtstagsgewand"
Förster Hubert Feuchter freut sich über die gelungene Renovierung der 'Dianenslust', die im Hintergrund des Bildes zu sehen ist. Am Tag des offenen Denkmals finden dort Führungen statt.
Foto: Rita Steger-Frühwacht | Förster Hubert Feuchter freut sich über die gelungene Renovierung der "Dianenslust", die im Hintergrund des Bildes zu sehen ist. Am Tag des offenen Denkmals finden dort Führungen statt.
Rita Steger-Frühwacht
 |  aktualisiert: 05.09.2024 02:51 Uhr

Am Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, laden die Bayerischen Staatsforsten ein, die "Dianenslust" an der Mainleite bei Führungen zu besichtigen. Das kleine, zweigeschossige Häuschen feiert in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag. "Dazu hat es ein richtiges schönes Geburtstagsgewand bekommen", erzählt Hubert Feuchter, Leiter des Staatlichen Forstreviers Mainberg, der die dreimonatige jetzt abgeschlossene Außenrenovierung des Betriebsgebäudes des Forstamtes leitete.

1824 feierte der damalige bayerische König sein 25-jähriges Thronjubiläum als Kurfürst Max Joseph. Davon kündet der Schriftzug über der Eingangstür des Waldschlösschens. Max Joseph, der 1806 die Königswürde von Napoleon erhalten hatte, war bei seinem Volk ein beliebter Monarch. Das Kurfürstenjubiläum wurde in Bayern deshalb mit Kundgebungen, Festen und der Grundsteinlegung für Denkmäler begangen.

Göttin der Jagd als Namensgeberin der "Dianenslust"

Die königlich-bayerische Forstverwaltung errichtete ein Betriebsgebäude für das damalige Forstamt Mainberg, die "Dianenslust". Für den Namen stand, ganz in der Tradition des damals in der Kultur vorherrschenden Klassizismus, die griechische Göttin der Jagd Patin. Genau identische Bauwerke stehen zudem auch in der Rhön und im Spessart, weiß Hubert Feuchter zu berichten.

Dem Forstamt Mainberg waren damals die königlichen Wälder im Landkreis Schweinfurt und zum Teil auch im heutigen Landkreis Kitzingen bis nach Wiesentheid zugeordnet. Genutzt wurde das mit Holz beheizbare Gebäude, als Stützpunkt für die vier dem Mainberger Förster unterstellten Berufsjäger aus Hoppachshof. Das pro Stockwerk etwa 50 Quadratmeter zählende Bauwerk diente im Erdgeschoss als Stall für Pferde. Im ersten Stock befand sich ein Aufenthaltsraum mit Schlafmöglichkeiten und eine kleine Küche. Noch heute wird es als forstliches Betriebsgebäude genutzt, wo geringwertige Arbeitsgeräte eingelagert sind und Dienstbesprechungen stattfinden.

Wander- und Radwege laufen am Denkmal zusammen

In einer Ausgabe der "Schweinfurter Mainleite", herausgegeben vom Historischen Verein Schweinfurt e.V., berichtet Dr. Hans Graetz von Festen, die Schweinfurter, Schonunger und der Mainberger Verein hier abhielten. "Daran wollen wir mit unserem Fest am 8. September anknüpfen", meint Hubert Feuchter. Seit 1992 ist er als örtlicher Förster hier der Hausherr. Er hat gleich zu Beginn seiner Amtszeit die Innenräume neu hergerichtet. Zuvor wurde in den 1980er Jahren unter Finn Mohren, Direktor des Forstamtes Schweinfurt, eine Generalsanierung des Gebäudes unter Beachtung des Denkmalschutzes vorgenommen. Auch nach einem Brand, der 1919 nur noch die Grundmauern übrig ließ, wurde das Waldschlösschen originalgetreu wieder aufgebaut.

In nur drei Monaten erhielt die 'Dianenslust' ihr 'Geburtstagsgewand'.
Foto: Hubert Feuchter | In nur drei Monaten erhielt die "Dianenslust" ihr "Geburtstagsgewand".

Vor fünf Jahren wurde das Dach neu eingedeckt. Dabei wurde darauf geachtet, dass Fledermäuse nach wie vor in den Dachstuhl gelangen können. "Jetzt standen umfangreiche Ausbesserungsarbeiten an der Fassade an", sagt Hubert Feuchter. Er freute sich, dass in der Region ansässige Firmen das historische Bauwerk in neuem Glanz erstrahlen ließen. So strahlen die Holzfensterläden in frischem Grün, die Sandsteinquader des ebenerdigen Geschosses leuchten hell und der Schriftzug über der Eingangstür ist jetzt gut lesbar.

"Die Dianenslust ist der Mittelpunkt des Mainberger Forstreviers und so ist der Aufwand gerechtfertigt", meint Hubert Feuchter. Er verweist auf den Freizeit- und Erholungswert des Waldgebietes. An der "Dianenslust" kommen viele Wander- und Radwege zusammen, die nach Schweinfurt, Mainberg und Üchtelhausen führen. Die Dianenslust ist ein beliebter Treffpunkt für viele Waldbesucherinnen und Waldbersucher.

Öffnungszeit am Sonntag, 8. September, von 11 bis 17 Uhr. Die Bewirtung übernimmt der "Mainleitenverein Schweinfurt-Schonungen", musikalische Unterhaltung gibt es in den Mittagsstunden durch die Blaskapelle Mainberg.

Der Schriftzug über der Eingangstür erinnert an den Grund zur Errichtung des Gebäudes.
Foto: Rita Steger-Frühwacht | Der Schriftzug über der Eingangstür erinnert an den Grund zur Errichtung des Gebäudes.
 
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