Sie ist ein "Urgestein" der Grundschule, die sie als Kind selbst besucht hat. "Eine Institution der Gemeinde", wie Bürgermeister Stefan Rottmann feststellte. Herzlich und tränenreich, wobei sich Lach- und Abschiedstränen abwechselten, wurde Hille Niklaus als Studienrätin im Grundschuldienst in den Ruhestand verabschiedet.
Die Schüler zeigten den Klassenalltag in einem Sketch und besangen deren "lachende Augen, das fröhliche Herz, die warmen Hände und offenen Ohren". Schülermutter Bianca Brand hat gedichtet und mit den Kindern ein Lied eingeübt: "Ade du beste Klassenlehrerein". Und auch ihre ehemalige Kollegin Lisa Guderian hatte für Niklaus gedichtet. Die Kolleginnen würdigten deren humorvolle Seite mit Liedern und Sketchen, die die ganze Bandbreite Lehererin zeigten, und für Lachtränen sorgten.
Pfarrer Andreas Duft lud alle Anwesenden ein, eine Segensgemeinschaft zu bilden und fand ergreifende Segensworte. Als Schulleiterin Maria Scheuring schließlich die Vita von Niklaus verlas, war es unnötig, zu betonen, dass sie eine "bekennende Grundschullehrerin" war und ihrem Beruf "schon immer gerne und begeistert" ausgeübt hat. Die Lehrerin aus Leidenschaft war in allen Beiträgen zu erkennen.
Nach dem Abitur am OMG in Schweinfurt studierte Niklaus an der Pädagogischen Hochschule in Würzburg. Ihren Berufswunsch habe sie sich erkämpfen müssen und nur durch die Unterstützung ihrer Tante Martha Sparwasser erreicht, erzählte Niklaus. Nach dem ersten Staatsexamen war sie unter anderem in Schonungen, Euerbach und Dittelbrunn eingesetzt. 1980 legte sie ihr zweites Staatsexamen ab und es dauerte nur noch drei Jahre, bis sie wieder in der Grundschule Schonungen landete, wo sie Generationen von Schülern den Start ins Schulleben erleichterte. "Ihre Aktivitäten würden Bücher füllen", betonte Scheuring. Ob Religion, Sport, Musik, Schulspiel, Vergnügungsausschuss, immer habe sie auf "Erneuern, Erweitern Optimieren" gesetzt.
Eigentlich sei alles schon gesagt, meinte Niklaus am Ende, dennoch wollte sie einige besondere Dankesworte loswerden. Sie galten allem voran ihrem Mann Berthold, der immer Verständnis dafür hatte, wie wichtig ihr die Schule war. Außerdem ihrem "weltbesten Seminarleiter Hans Proske" und den ehemaligen Chefs Roland Gräf und Manfred Scheuermann. Es ist ein "wunderbarer Beruf" betonte Niklaus. Sie habe immer liebe Kinder und Eltern, die sie unterstützt hätten, gehabt. Auch die Kolleginnen hätten immer zusammengehalten. Das gute Verhältnis war deutlich spürbar.