Holla, die Waldfee, wird sich mancher Besucher gedacht haben: Die BB11, mit ihrem zielsicheren Oberförster Thomas Kundmüller auf dem Ansitz, lud in den Zauberwald ein. Entsprechend waren im Publikum prachtvolle Geweihe, lebendes Gebüsch, Feenflügelchen, Waidmänner oder -frauen und sogar ein Rieseneichhörnchen zu sehen. Vom Fastnachtsverband gab es die verdienten "Trophäen". Chef Thomas Kundmüller erhielt den Verbandsorden in Silber, Lena Kundmüller die silberne Nadel, Marcel Grätz den Sessionsorden.
Zuerst traute sich die Kleine Garde ins Unterholz, trainiert von Patricia Schmitt und Marie Kundmüller. "Wer nämlich mit h schreibt, ist nicht dämlich – der weiß wenigstens, wie man den Stift richtig rum hält": Thomas Prapolinat ist bescheiden geworden, als gestresster Relilehrer. Im Schuldschungel herrschen raue Sitten, zwischen Bro und Digga: "Wer postet von sich so spät noch ein Selfie? Es ist der Kevin, er liegt auf der Elvi".
Zum ersten Mal auf der Bühne
Am Biegenbach funktioniert die Nachwuchsarbeit, dank dreier Garden. Zum ersten Mal auf der Waldbühne stand die Teen-Garde (Trainerinnen: Marie Kundmüller und Patricia Schmitt). Christine Volk stellte in der Bütt "Max und Moritz" in der modernen Steigerung vor, als böse Consulting-Buben. Die zeigen Witwe Bolte, wie man Legehennen-Eier zu Bioware fälscht oder Meister Bäcker, wie er seine Waren mit fadem Einheitsteig verramscht. Für gute Stimmung sorgten dafür die Minis, als aufgemunterte Trolle, Wichtel und Kobolde (Trainerinnen: Lena Kundmüller, Mona Mauder, Hanna Hümmer, Lisa Fuß).
"Am 30.Mai ist der Weltuntergang" – zu den Klängen des alten Schlagers packte ein erboster Lehrer Lämpel die Rute aus. Es herrscht Verkehrschaos rund um die Ampel: "Im Volke steigt die Wut, Dogmatismus ist niemals gut". Früher war mehr Lametta, findet Michael von Prümmer, frei nach Loriot. Könnte die Wehrpflicht wieder Werte vermitteln? Fest steht: Den Beelzebub mit dem "Teufel AfD" austreiben, das geht nicht gut. Beim Showtanz schafften es bezaubernde Feen, böse Teenwölfe zu vertreiben, bei den Biegenbacher Teens, trainiert von Susanne Kundmüller. Eine spannende Story rund um einen Gefängnisausbruch mit Banküberfall präsentierte die Gastgarde aus Hergolshausen.
Die Große Garde hat ihren flotten Reigen selbst einstudiert, mit Unterstützung von Patricia Schmitt. Dann flatterten die Vorbergschnepfen in ihre Jagdhütte: Susanne Kundmüller, Michaela Fuß und Julia Hammer begrüßten Christine Volk, als Nachfolgerin von Liss Full. Die Kiste wackelte ordentlich, als die "Dorfkinder" das Ortsgeschehen ins Visier nahmen, mit Klimawandel-Wald, Hunden im Sandkasten, geklauten Badelatschen, Unterhösli oder E-Rollern und dem Gefühl, dass man von allen Seiten bedrängt wird, den Dieben wie den Wacheinheiten: "In Galderschum, da sind die Räuber", trällern die Schnepfen. Ach ja: Endlich wieder mal im Fränkischen Hof feiern, das wäre schön.
Ebenfalls bestens bekannt ist Wortakrobat Bernd Krug, der nicht nur Zungenbrecher, sondern als "gestresster Ehemann" auch noch Tipps fürs Leben zu zweit dabei hatte. Der größte Unterschied zwischen den Geschlechtern: "Männer können Schmutz nicht sehen". Dafür löst man als Paar Probleme viel besser, die man allein nicht hatte.
Durch vier Jahreszeiten getanzt
Die Jungen Wilden tanzten sich durch die vier Jahreszeiten im Forst, gezähmt von Nadine Bohrer und Kristina Pfaff. Original Playback war bei "Micha & Susi" angesagt, von den Weather Girls bis ABBA. Beim Männerballett flogen dann die Pfeile. Die Bande von Robin Hood nahm das Geld von den gekrönten Häuptern und warf es zu den Armen ins Publikum, angestiftet von Claudia Bohrer, Alisa Grätz und Kristina Pfaff. Bei der Zugabe wurden dann die Sixpacks ausgepackt, bevor zum Finale sämtliche Biegenbacher einen irischen "River Dance" auf die Sohle legten.
Für die Sitzung am Sonntag, 4. Februar, gibt es noch Restkarten.