Schon seit dem 26. Juni hat das Museum Georg Schäfer hohen Besuch. 20 Meisterwerke aus der Neuen Pinakothek sind zu einem „Rendezvous der Bilder“ nach Schweinfurt gekommen. Während der Sanierungsarbeiten an ihrem Münchner Zuhause durften sie auf Reisen gehen und treffen nun auf „Verwandte“ und zum Teil alte Bekannte, denn Gemälde aus der Sammlung Georg Schäfer hingen auch schon als Leihgaben in München. Es kommt sozusagen zu einem Treffen alter Freunde und Familien.

Inzwischen haben sich die Gemälde von Dillis, Menzel, Leibl und den anderen bekannten Künstlern des 19. Jahrhunderts sicher schon ein- und an die neuen Nachbarn gewöhnt, nun kommt noch ein berühmter Gast als Nachzügler hinzu. Er hatte zuvor noch in Nürnberg Station gemacht. Es ist kein geringerer als Max Liebermann höchst persönlich: sein „Selbstbildnis im Malkittel“.

Liebermann im Doppelpack

Nun sieht man also in der dritten Etage des Museums in Raum 9 Liebermann doppelt, denn das „Selbstbildnis im Malkittel“ begegnet dem „Selbstporträt im Anzug mit Hut, stehend mit Palette“ aus der Sammlung Georg Schäfer. Die beiden trennen fünf Jahre, einmal ist Liebermann 75, einmal 80 Jahre alt. Auf beiden Bildern ist er bei der Arbeit zu sehen, hält Palette und Pinsel, hinter ihm stehen ein oder mehrere Bilder.

Beide Male sieht man außerdem eigentlich das Spiegelbild des Künstlers. Betrachter oder Betrachterin stehen an der Stelle des Spiegels und werden so Teil der Selbstdokumentation des Künstlers und Spiegel seiner Malerei.

Wer diesem spannenden und außergewöhnlichen Rendezvous der „Liebermänner“ und ihrem Zwiegespräch beiwohnen möchte, der kann das ab Mittwoch, 3. November, im Museum Georg Schäfer tun.

Öffnungszeiten und Informationen: Mi.-So., 10-17 Uhr, Di., 10-20 Uhr, www.museumgeorgschaefer.de