Es sei nicht gerade rosig bestellt gewesen um die Welt 2017, meint Karl-Heinz Fleischer. In seinem Rückblick bei der Jahreshauptversammlung des VdK-Ortsverbandes rief der Vorsitzende noch einmal die Brennpunkte der Weltpolitik ins Gedächtnis. Er spannte den Bogen von den Atomtests in Nordkorea über Moskau, die USA und die Türkei bis nach Deutschland und seiner schwierigen Regierungsbildung.
Für die in diesem Jahr anstehenden Neuwahlen im Kreisverband kündige Fleischer seinen Rücktritt an. „Ich war vier Jahre Beisitzer und acht Jahre stellvertretender Kreisvorsitzender, das sollte reichen, um Jüngeren den Weg zu öffnen“, argumentiert er. Auch auf die Neuwahlen im Ortsverband 2020 wies er schon einmal hin und warb um Menschen, „die bereit wären in einem gut aufgestellten Ortsverband mitzumachen“. Die Anzahl der Aktivitäten, auf die Fleischer dann zurückblickte, wiesen auch auf einen lebendigen Ortsverband hin. Vom Seniorennachmittag bis zum Besuch einer VdK Großveranstaltungen in Lohr, trafen sich die Vereinsmitglieder 23 Mal zu Veranstaltungen aller Art.
Kritische Worte zur Sozialpolitik
Der stellvertretende Vorsitzende Manfred Fingerhut übernahm dann die Moderation der Veranstaltung, nicht ohne selbst immer wieder kritisch zum Geschehen im Land Stellung zu nehmen. So ärgerte er sich in der Diskussion über die Essener Tafel darüber, dass „immer wieder Ehrenamtliche Staatsaufgaben übernehmen.“ Kritische Worte fand auch der stellvertretende Kreisvorsitzende des VdK Peter Haupt. Ihm gingen die sozialen Fortschritte des Koalitionsvertrags zwischen den Unionsparteien und der SPD nicht weit genug. „Wir vermissen ein Gesamtkonzept zur Bekämpfung sozialer Ungerechtigkeit und Armut“, erklärt er.
Mit einer Steuerpolitik, die mehr auf Umverteilung gesetzt hätte, wäre man weiter gekommen, aber diese Chance sei vertan worden, meinte Haupt. Zwar freute er sich über den „längst überfälligen Schritt“ der Wiedereinführung einer paritätischen Finanzierung bei der Krankenversicherung, Haupt fordert aber auch die „Abschaffung der Zwei-Klassen-Medizin und eine Reform bei den Zuzahlungen.“
Mit Herz und Tatkraft
Massive Kritik gab es auch in Richtung Rentenpolitik. Warum sollen nur Mütter, die vor 1992 mindestens drei Kinder geboren haben, von den zusätzlichen drei Rentenpunkten profitieren? Auch dass die Mütterrente weiterhin aus der Rentenkasse und nicht aus Steuergeldern gedeckt wird, sei nicht hinnehmbar, meinte Haupt. Im Blick auf seinen Sozialverband aber war der stellvertretende Kreisvorsitzende zufrieden. Mehr als 670 000 Menschen sind in Bayern beim VdK. Im Schnitt habe man im vergangenen Jahr jeden Monat 4250 neue Mitglieder aufgenommen. Vom Säugling bis zum über Hundertjährigen seien über fünf Prozent der Bayern VdKler. Mittlerweile habe es sich wohl herumgesprochen, dass „wir nicht nur ein Sozialverband mit Herz sind, sondern auch ein tatkräftiger Verband“, betonte Haupt.
Bürgermeisterin Helga Fleischer zeigte sich in ihrem Grußwort dankbar. „Ohne unsre Sozialverbände Frauenrotkreuz, AWO und VdK wären wir in Gochsheim ein Stück ärmer“, betonte sie. Im Anschluss ehrte die Vorstandschaft ihre treuen Mitglieder.
Ehrungen für 10 Jahre: Rita Beißler, Ute Benkert, Robert Neulist, Gertrud Orth, Rudi Schwatl, Renate Zehe. Heinz Kiesel, Michael Kneup, Hans Georg Kräußling, Ilse Pötsch, Doris Bäuerlein, Ingrid Colbow, Herbert Goelet, Adron Poth, Bernd Behrendt, Waldemar Kneitz, Hermann und Petra Prowald, Christa Schombarra, Marianne Braune, Wolfgang Denecke, Siegfried Goldstein, und Siegfried Heller.
Für 25 Jahre: Dieter Hensel, Karl Faust und Inge Merz.
Für 30 Jahre: Wolfgang Feyh, Daniel Englert und Robert Weis.