
Zur letzten Sitzung des Kolitzheimer Gemeinderates in diesem Jahr hatte Bürgermeister Horst Herbert geladen. Neben einem Blick zurück und einem Blick nach vorn, gab es auch Worte des Dankes für das Engagement in diesem "turbulenten, arbeitsintensiven und aufreibenden Jahr."
Zunächst ging es um einen Antrag auf Nutzung von zwei Wohnhäusern als Ruheräume für Lastwagen-Fahrer in Herlheim. Formal habe man keine Möglichkeiten, Vorbehalte gegen das Vorhaben einzubringen, so der Bürgermeister, dennoch stoßen die Pläne auf Vorbehalte im Gremium sowie bei den Anwohnern und in der Dorfgemeinschaft, da die Lastwagen-Fahrer – auch aufgrund ihrer beruflichen Situation – sich kaum in das Dorfgeschehen integrieren können. Auch sei die Parksituation unbefriedigend. Man beschloss, das Erteilen des gemeindlichen Einvernehmens zu verschieben, bis die Brandschutznachweise vorliegen.
Formsache war die Feststellung des Bürgerantrags zur Grundschule. Geschäftsführer Marcel Ritz erläuterte die formellen Voraussetzungen für die Genehmigung. Mit 83 Unterschriften ist das Quorum erfüllt. Der Gemeinderat ist verpflichtet, den Antrag innerhalb von drei Monaten zu behandeln.

Zu Beginn seines Jahresrückblicks richtete der Bürgermeister kurz den Blick auf die Situation in der Welt: Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, das 75-jährige Bestehen der Bundesrepublik rief er in Erinnerung, ebenso den Mauerfall vor 35 Jahren und die Sprengung des AKWs in Grafenrheinfeld.
Die Gemeinde Kolitzheim hat 5807 Einwohner, 49 Geburten stehen 46 Sterbefälle gegenüber, so berichtete der Bürgermeister. Die Baugebietserschließung Zeilitzheim, die Sanierung des Weihers in Stammheim, der Glasfaserausbau, die Bauhoferweiterung und der Rückbau der ehemaligen Hauptschule waren die wichtigsten Baumaßnahmen.

Geplant ist der Neubau der Grundschule mit Offener Ganztagsbetreuung – unter Berücksichtigung der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. Mitbeteiligt ist die Gemeinde auch am Neubau der Mittelschule Gerolzhofen, geplant ist unter anderem die Weiterentwicklung des Gewerbegebietes "Am Hirtenweg" in Unterspiesheim, die Freiflächen-PV-Anlagen in Gernach und Herlheim, das Hochwasserkonzept der ILE, das landwirtschaftliche Bewässerungskonzept sowie Flurbereinigungsmaßnahmen in verschiedenen Orten. Der Zusammenschluss des Standesamtes mit Volkach, der Verkauf von zehn Bauplätzen, die Streuobst-Aktion mit 500 Obstbäumen sowie die Festsetzung der Grundsteuer-Hebesätze waren weitere Aktivitäten.
Der Haushalt wurde ohne Schulfinanzierung aufgestellt, viele Maßnahmen und freiwillige Leistungen wurden gestrichen. Höhepunkte im Leben der Gemeinde waren die Jubiläumsfeiern zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehren in Gernach, Lindach, Unterspiesheim und Zeilitzheim. Auch die Verleihung des Inklusionspreises an Komm-In war ein erfreuliches Ereignis.
Der Bürgermeister dankte den Gemeinderäten, der Gemeindeverwaltung und allen, die sich ehrenamtlich engagieren für ihren Einsatz. Zweiter Bürgermeister Gerd Endres hob in seinen Dankesworten die Bürgernähe des Bürgermeisters hervor. Dritter Bürgermeister Berthold Pfaff dankte den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehren in Stammheim und Unterspiesheim für ihren Einsatz bei den Vorbereitungen für die Beschaffung der neuen Feuerwehrfahrzeuge: Besuche bei anderen Feuerwehren waren nötig, differenzierte Ausschreibungen mussten erstellt werden.
Nach der Sitzung waren die Gemeinderäte mit ihren Partnerinnen und Partnern zum Jahresabschlussessen ins Sportheim des SV Herlheim eingeladen.
