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Grafenrheinfeld
Ein Traumjob in der Gemeindebibliothek
Sanfter Übergang in der Gemeindebibliothek: Die 'alte' Leiterin der Röthleiner Gemeindebibliothek Anna Scharf (links) steht der neuen Leieterin Ivonne Floeder mit Rat und Tat zur Seite.
Foto: Daniela Schneider | Sanfter Übergang in der Gemeindebibliothek: Die "alte" Leiterin der Röthleiner Gemeindebibliothek Anna Scharf (links) steht der neuen Leieterin Ivonne Floeder mit Rat und Tat zur Seite.
Daniela Schneider
 |  aktualisiert: 01.07.2023 03:42 Uhr

Vor fast 15 Jahren hat Anna Scharf die Leitung der Grafenrheinfelder Gemeindebibliothek übernommen, nun wechselt sie zur Stadtbibliothek Gerolzhofen – aus praktischen Gründen, wie sie sagt. Die Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen, verrät sie im Pressegespräch. Einerseits freut sie sich auf die neuen Herausforderungen, die ihr der zukünftige wohnortnahe und seit Kindesbeinen an vertraute Arbeitsplatz bietet, doch verlässt sie in Grafenrheinfeld nicht nur ein "tolles Team" und einen verständnisvollen Arbeitgeber, sondern auch eine große Leserschaft, die ihr in den vergangenen Jahren so richtig ans Herz gewachsen ist.

Umso beruhigter geht Anna Scharf, weil mit Ivonne Floeder seit Juni eine neue Leitung im Amt ist, der sie die Gemeindebibliothek vertrauensvoll überlassen kann, bei der sie weiß, dass das, was sie und ihre Vorgängerin, die ehemalige Bürgermeisterin Sabine Lutz, aufgebaut haben, in guten Händen ist. Schön ist es auch, stellen die "alte" und die "neue" Bibliotheksleiterinnen fest, dass der Übergang "sanft" stattfindet, denn beide arbeiten im Juni parallel in Grafenrheinfeld und Anna Scharf unterstützt die Einarbeitung mit vielen wertvollen Ratschlägen.

Mit offenen Armen empfangen

Die beiden Leiterinnen haben einiges gemeinsam. So teilen sie nicht nur die Liebe zum geschriebenen Wort, zur Literatur in allen Facetten, sondern haben identische Studiengänge an der Uni Bamberg absolviert. Beide sind diplomierte Germanistinnen mit dem Schwerpunkt Literaturvermittlung, nur war Ivonne Floeder ein paar Jahre früher dran. Und so entdecken sie schon beim Kennenlern-Gespräch viele Übereinstimmungen. Das ist übrigens eine Neuerung der Gemeinde Grafenrheinfeld: Zusätzlich zum üblichen Vorstellungsgespräch werden mit Bewerbenden in der engeren Auswahl bereits vorab Kennlern-Gespräche geführt, die einen Eindruck vom Arbeitsplatz und dem Team vermitteln. Und schon da, erzählt Ivonne Floeder, sei sie mit offenen Armen empfangen worden. Die Chemie hat sofort gepasst und der neue Job ist schon jetzt, wie die neue Bibliotheksleiterin schmunzelnd erklärt, "eine Art Traumjob".

Floeder ist eigentlich eine Quereinsteigerin, wenn man das so nennen kann, deckt allerdings mit ihren Erfahrungen ganz verschiedene Bereiche des Buchwesens ab. Nach dem Studium arbeitete sie als Regieassistentin, später eröffnete sie ein Buchantiquariat in Bamberg, kümmerte sich dort um das Literaturangebot und organisierte diverse Autorenlesungen. 2019 zog sie nach Unterfranken, zuletzt war sie in der Stadtbücherei Schweinfurt tätig. Als sie auf das Stellenangebot aus Grafenrheinfeld stieß, reichte Ivonne Floeder online ein erster Blick. Sie war beeindruckt vom umfangreichen Angebot der gut ausgestatteten Gemeindebibliothek und den bayernweit überdurchschnittlich herausragenden Entleihstatistiken, die belegen, wie sehr die Einrichtung im Ort akzeptiert und verwurzelt ist und so bewirbt sie sich.

Sie ist nicht die einzige Bewerbung, der gute Ruf der Grafenrheinfelder Einrichtung scheint sich herumgesprochen zu haben, denn die Bewerbungen kommen nicht nur aus der Region. Über bibliothekarischen Fachkräftemangel darf man sich in Grafenrheinfeld nicht beschweren. Letztendlich überzeugte die 47-Jährige mit ihrer sympathischen Art und ihrer literarischen, organisatorischen, aber auch betriebswirtschaftlichen Kompetenz Team und Gemeindegeschäftsleitung – der Rest ist Geschichte.

Junge Familien als Zielgruppe

Wie ihrer Vorgängerin, liegt die Bücherei mit ihren vielen jungen und auch älteren Nutzern Ivonne Floeder jetzt schon am Herzen. Eine Hauptzielgruppe bleiben auch in ihrer Arbeit die jungen Familien. Umso besser, stellt Anna Scharf augenzwinkernd fest, dass Floeder dazu noch ausgebildete Erzieherin ist; perfekt also für die vielen büchereieigenen Leseförderungsangebote von den Buchkindern und Vorlesesamstagen bis hin zur BibLounge, der Zusammenarbeit mit der Grundschule und Workshops für Medienkompetenz, die es übrigens auch für Senioren gibt.

Die neue Leiterin möchte das bestehende erfolgreiche Konzept weiterführen und erweitern, neben dem stets gut besuchten Erzähl-Café, den Frauenleseabenden (der nächste findet übrigens am 19. Juli statt), dem Handarbeitstreff "Bindfaden" und Autorenlesungen möchte Floeder einen Lesekreis gründen, der verschiedenen literarischen Werken nachspürt, erstmal für erwachsene Lesende, aber zeitnah vielleicht auch für Kinder und besonders Jugendliche.

Die neue Leiterin fühlt sich schon jetzt gut angenommen und freut sich nun auf die vielen schönen Herausforderungen, die der neue Traumjob mit sich bringt.

 
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