Wer von den zahlreichen Eröffnungsgästen am Mittwochabend den neuen Rewe-Supermarkt am Kreisel bei Rügshofen zum ersten Mal betrat, war erst einmal baff. Dass hier Lebensmittel im Mittelpunkt stehen, ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Die riesigen, hohen Räumlichkeiten wirken eher wie eine Freizeit- und Erlebnislandschaft.
Zentralmotiv ist der Steigerwald. An den Wänden prangen große Waldmotive, viel ist aus Holz gemacht. Dem Käufer schlägt beim Betreten des Raumes nicht grelles Kunstlicht, sondern angenehmes Tageslicht entgegen.
Auf 2200 Quadratmetern reihen sich Lebensmittelregale, eine große Metzgerei, eine Fischabteilung, eine Salatbar, ein Foodtruck, der Backshop, eine riesige Floristik-Abteilung und vieles mehr aneinander.
Regionalität als Motto
Mit sichtbarem Stolz trat bei der Eröffnung Günter Götzelmann ans Mikrofon, der Mann, der sich zu Umzug aus der Dreimühlenstraße an den westlichen Ortsrand des Stadtteils Rügshofen entschieden hat. Er erklärte das Motto: Viele der Produkte kommen aus der Region, so von Lieferanten aus Sennfeld, Alitzheim oder Dettelbach. Auch die Weinabteilung ist fränkisch geprägt.
Backwaren kommen nach wie vor von der Bäckerei Schmitt aus Frankenwinheim innerhalb des Markts und von der Bäckerei Fuchs aus Bamberg in einem eigenen Backshop mit Sitzbereich innen und außen.
Für die Metzgerei ist Franz Walter aus Sulzheim zuständig. Hier ist auch die Metzgerei Bausewein aus Prichsenstadt Lieferant.
Neu: Die Getränke sind jetzt im Hauptmarkt integriert. Zur Getränkeabteilung gehört auch ein begehbarer Kühlschrank. Wer sich spontan beispielsweise zum Kauf eines Kastens Bier entscheidet, bekommt ihn auf Wunsch in Kühlschranktemperatur, nicht wie bisher in Raumtemperatur.
50 Mitarbeiter
Götzelmann dankte zunächst einmal seinem Personal, das in der Zeit des Umzugs stark beansprucht war. Im neuen Markt werden jetzt rund 50 Mitarbeiter (einschließlich Metzgerei) beschäftigt sein, 20 mehr als vorher.
Eine gute Zusammenarbeit habe es mit der Stadt und vor allem Bürgermeister Thorsten Wozniak gegeben. Nur eineinhalb Jahre sind seit der ersten Planung bis zur Eröffnung vergangen.
Gleiches gilt für die Kooperation mit den Investoren und Eigentümern der Immobilie, Wolfgang Rosentritt und Michael Bock und mit Architekt Martin Giedl aus Gerolzhofen. Die Firmen HD-Bau (Gebäude) und Pflasterbau Würzburg (Außenanlagen) haben ebenfalls zuverlässig gearbeitet.
Im neuen Markt will Günter Götzelmann nach eigenen Worten nur noch als „Berater“ tätig sein. Die eigentliche Verantwortung soll an Götzelmanns Sohn Kai und Marktleiter Marcus Braun übergehen. Kai Götzelmann wird sich außerdem zusammen mit Nora Walter um den zweiten Götzelmann-Markt in Schwebheim kümmern.
Stefan Müller, Verkaufsleiter Rewe Nordbayern, erklärte, der Markt in Gerolzhofen sei das modernste, was Rewe im Moment zu bieten hat. Die Gänge sind breit, die Decken hoch. In den Regalen stehen rund 20 000 verschiedene Artikel.
Hohe Energieeffizienz
Das Gebäude ist ein sogenanntes Green Building (grünes Gebäude) mit 30 Prozent mehr Energieeffizienz als beim Vorgängerbau, mit Wärmerückgewinnung und modernster Steuerungstechnik. Müller, selbst ein Gerolzhöfer, verwies auf die große Erfahrung Günter Götzelmanns als Kaufmann. Seit 26 Jahren ist er in Gerolzhofen tätig, seit 1995 als selbstständiger Unternehmer.
Bürgermeister Thorsten Wozniak sagte, der Kunde von heute habe beim Lebensmittelkauf anders als früher im Tante-Emma-Laden hohe Erwartungen und wolle ein Einkaufserlebnis. Mit rund 170 Parkplätzen, die sich Rewe mit dem benachbarten Discounter Aldi teilt, habe der neue Markt eine gute Erreichbarkeit für die Kundschaft
Das Geschäft habe viele Sparten von Bio über Öko, vegan bis hin zu Fleisch und Fisch. Er werde das Einzelhandelszentrum Gerolzhofen mit rund 30 000 Quadratmeter Fläche stärken. Wozniak vergaß auch nicht zu erwähnen, dass sich Gunter Götzelmann in der Vergangenheit als Sponsor für viele soziale Zwecke engagiert hat.
„Es ist nicht selbstverständlich, dass alles da ist.“ Das leitete der evangelische Pfarrer Reiner Apel bei der Segnung aus dem Passus des Vaterunser „Unser tägliches Brot gib und heute“ ab. Um ein Lebensmittelprodukt herzustellen, bedürfe es vieler Menschen. Das Kaufen selbst sei dann das Einfachste.
oder meintest du das er noch 10 jahre "geöffnet" bleibt ?