zurück
SCHWEINFURT (KR)
Ein Stück Stadtmauer in der Kunsthalle?
Reste einer Bastion aus dem Dreißigjährigen Krieg: Das historisch wertvolle Fundstück im Sachs-Bad ist vor zwei Wochen aufgetaucht, mittlerweile freigelegt und archäologisch dokumentiert.       -  Reste einer Bastion aus dem Dreißigjährigen Krieg: Das historisch wertvolle Fundstück im Sachs-Bad ist vor zwei Wochen aufgetaucht, mittlerweile freigelegt und archäologisch dokumentiert.
Foto: FOTO Waltraud Fuchs-Mauder | Reste einer Bastion aus dem Dreißigjährigen Krieg: Das historisch wertvolle Fundstück im Sachs-Bad ist vor zwei Wochen aufgetaucht, mittlerweile freigelegt und archäologisch dokumentiert.
Redaktion
 |  aktualisiert: 25.07.2007 03:04 Uhr

„Ich bin Konservator – aus meiner Sicht müssen wir alles tun, damit Schweinfurt dieser historische Fund nicht verloren geht“, sagt Kulturamtsleiter Erich Schneider. Bei den auf Hochdruck laufenden Umbauarbeiten im Ernst-Sachs-Bad zur Kunsthalle waren die Arbeiter vor etwa zwei Wochen auf einen imposanten und sehr gut erhaltenen Rest der Stadtbefestigung gestoßen, dessen Erhalt jetzt zur Debatte steht.

Laut Baureferent Jochen Müller ergab die Auswertung alter Pläne, dass der Fund zu einer 1648 im 30-jährigen Krieg begonnenen Bastion gehört und damit ein Rest der so genannten „Naturheilschanze“ ist. Auf der ehemaligen „Kaltenherbergschanze“ steht heute das Theater. Die „Cristinschanze“ war an der Neutorstraße. Ein Teil der Kalkstein-Mauer wurde beim Bau des Sachs-Bads abgebrochen, berichtet Müller weiter. Der Rest steht auf Lehmboden, ist zwar stark durchfeuchtet aber ansonsten intakt. Im Benehmen mit dem Landesamt für Denkmalpflege, der Unteren Denkmalschutzbehörde sowie dem Heimatpfleger habe man die Frage diskutiert, ob man den Mauer-Fund abreißen, sachgerecht abtragen und vielleicht wieder aufstellen oder als Außenwand im künftigen Ausstellungsraum so erhalten soll, wie er sich jetzt darstellt.

Dabei habe sich die Meinung durchgesetzt, dass die Stadt die Chance auf den Hinweis dieser historischen Situation in der Kunsthalle wahrnehmen sollte, obwohl die klimatechnischen Bedingungen nur einen sehr schmalen Korridor dafür erlauben. Notwendig sei natürlich eine grundlegende Sanierung, außerdem müssten zwei Durchgänge in die Mauer gebrochen werden. Das alles müsse allerdings zeit- und kostenneutral im engen Rahmen des Projekts Kunsthalle geschehen, betont der Baureferent. Der Fund ist mittlerweile archäologisch korrekt vermessen und dokumentiert. Müller hat darüber den Bau- und Umweltausschuss informiert. Den Stadtrat will er zur Besichtigung – möglichst noch vor dessen nächster Sitzung – einladen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top