Nach seiner Pensionierung als Gymnasiallehrer wirkte Wilfried Güntner mehrmals für ein Semester als Englischlehrer an der Mädchenschule St. Luise, Maguu, in Tansania. Seit seinem ersten Unterrichtseinsatz 2008 hält er Kontakt zur Schule und deren damaliger Leiterin, Schwester Janeth Hyera Kanyanga, vom Orden der "Genossenschaft Barmherziger Schwestern vom Heiligen Vinzenz von Paul".
Seither organisierte er mehrere Reisen mit Teilnehmenden aus den Pfarrgemeinden Schonungens, des Kreises Haßberge und der Schonunger Realschule nach Tansania. Besucht wurden die mit Spenden unterstützten Projekte, sodass die Teilnehmenden die gute Entwicklung von schulischen und sozialen Einrichtungen der Vinzentinerinnen bezeugen konnten. Mit finanzieller Unterstützung, vorwiegend von Gläubigen der Pfarreiengemeinschaften Schonungens, wurden in der Schule St. Luise eine Bücherei und ein Fachraum für Chemie errichtet und das Schulgeld von Schülerinnen aus armen Familien bezahlt.
Diese Einrichtung des Ordens hat sich von einer ehemaligen Haushaltungsschule für Mädchen hin zu einer High School entwickelt, die bis zu einem Abschluss führt, der mit dem deutschen Abitur vergleichbar ist. Auch das am Stadtrand der Bischofsstadt Mbinga gelegene Kinderheim der Vinzentinerinnen St. Loreto, in dem behinderte Kinder und Jugendliche betreut werden, erhielt finanzielle Zuwendungen von den Teilnehmern der Schonunger Tansaniareisen. Schwester Janeth, die bereits viermal Schonungen besuchte, war schon mit fünf Schülerinnen der Schule St. Luise zu Gast in der Pfarrgemeinde St. Georg und der Schonunger Realschule.
Behinderten Kindern und Jugendlichen eine Chance auf Bildung bieten
Da Schwester Janeth inzwischen zur Provinzialoberin der Vinzentinerinnen gewählt wurde, stellte sie in ihrer jüngsten Mail ihren Schonunger und Schweinfurter Unterstützern ein neues Projekt in Mbinga, der Partnerdiözese von Würzburg, vor. "Die bisherige Unterstützung der Ordensschwestern in Mbinga durch die Schonunger Pfarreiengemeinschaften wollen wir dort fortsetzen", versichert der pensionierte Lehrer Güntner. Dabei geht es um den Bau einer Sekundarschule mit Inklusion behinderter Jugendlicher in Mbinga. Diese schulische Einrichtung ist Schwester Janeth und ihrem Orden sehr wichtig. So trägt das Schulprojekt in der Landessprache den Namen "Huruma", zu Deutsch: "Barmherzigkeit".
Die zukünftige Sekundarschule liegt in der Nähe einer Grundschule, die auch von behinderten Kindern des nahen Kinderheims St. Loreto besucht wird. "In einem wirtschaftlich armen Land wie Tansania haben insbesondere behinderte Kinder und Jugendliche keine Chance, aus dem Teufelskreis von Not und Armut auszubrechen, wenn sie keine Aussicht auf eine gute Bildung haben", betont Güntner. Der Besuch einer weiterführenden Schule soll es gerade ihnen ermöglichen, eine ihrer Begabung entsprechende Arbeit zu finden.
Es fehlen Klassenzimmer für drei Jahrgangsstufen
Bisher sind im Rohbau für die Altersklasse der zwölf- bis dreizehnjährigen Schüler und Schülerinnen zwei Klassenzimmer und zwei Schülerheime fertiggestellt. "Es fehlen noch die Klassenzimmer und Internate für die nächsten drei Jahrgangsstufen. Dazu braucht es unsere Mithilfe", meint Güntner.
Im Oktober wird eine 18-köpfige Reisegruppe der Diözese Würzburg die afrikanische Partnerdiözese besuchen. Für Güntner und seine Frau ist dann Gelegenheit gegeben, auch das Projekt "Huruma" zu besichtigen und über dessen weiteren Fortschritt zu berichten.
Unterstützung für das Huruma-Projekt ist möglich über folgendes Konto: Schwester Janeth, Mbinga, Tansania, IBAN: DE56 7933 0111 0001 4403 23, BIC: FLESDEMMXXX, Kennwort: HURUMA-Projekt: Sekundarschule mit Inklusion behinderter Jugendlicher, Mbinga, Tansania