Einen Schirm brauchte es nicht für die 100-Jahr Feier des TSV Röthlein, wohl aber einen Schirmherren und so freute sich Landrat Florian Töpper über die Ehre, einen Verein zu protegieren, der mit seiner Arbeit schon so lange ehrenamtlich "Gemeinschaft gestaltet".
Tatsächlich ist der TSV bereits 101 Jahre alt, doch die Corona-Pandemie hatte den Feierlichkeiten 2021 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Und auch in diesem Jahr herrschte laut Vorstand Bernd Wehner noch lange "Panik", ob das Jubiläum mit vielen sportlichen Events und musikalischer Unterhaltung überhaupt gefeiert werden kann.
Die Sorgen waren unbegründet
Die Sorgen waren unbegründet und so waren nun Gäste wie Ehrengäste froh, das 100-Jährige gemeinsam mit den Vorständen Bernd Wehner, Felix Albert, Marc Voigtsberger und Valeri Chevalier zu feiern. Während am Freitag und Samstag eher Partystimmung herrschte, stand der Sonntag ganz im feierlichen Zeichen des Jubiläums mit Gottesdienst und Kommersfrühschoppen, musikalisch stimmungsvoll umrahmt von der Blaskapelle Heidenfeld.
Die ganze "Große Koalition" war da, wie Vorstand Bernd Wehner augenzwinkernd feststellte, von Landrat Töpper über Röthleins Bürgermeister Peter Gehring, MdB Markus Hümpfer bis hin zu Staatssekretär a.D. Gerhard Eck, die ebenso Glückwünsche, Urkunden oder Geldpräsente überbrachten wie Sigrid Borst vom Bayerischen Landessportverband (BLSV), das "TSV-Patenkind aus Heidenfeld", der CSU-Ortsverband und die Röthleiner Angler.
Allen Festrednern war eins gemein: die Freude, endlich einmal wieder in geselliger Runde das Ehrenamt, die organisierte Jugend- und Vereinsarbeit und vor allen Dingen das für den langen Bestand nötige Durchhaltevermögen zu würdigen.
Neben viel Lob auch mahnende Worte
Teampfarrer Paul Reder hatte den TSV im Wortgottesdienst als "Senfkorn" bezeichnet, aus dem ein blühender Verein gewachsen sei. Vorstand Wehner zog den Vergleich zu einem "Perpetuum Mobile": immer in Bewegung, von einigen Schieflagen und Stillständen abgesehen, wie 2017, als der Verein kurz vor der Auflösung stand, dem Zweiten Weltkrieg und der Corona-Zwangspause. Auch er stellte die Vereinsarbeit, die gelebte Gemeinschaft in den Mittelpunkt, die seit 1921 von vielen engagierten Vereinsverantwortlichen getragen wird, die diese 100 Jahre im wahrsten Sinne des Wortes "mitverdient haben".
Während sich Vorstand Felix Albert auf der Bühne nach zwei Jahren Abstinenz auf "hohem Niveau austobte" und seinen beliebten "Johann König" präsentierte, gab es von Vorstandseite auch mahnende Worte: Der TSV sei ein Verein, kein "Dienstleister" und so müssten auch alle "vereint" das "Perpetuum Mobile" in Bewegung halten. Nach Corona müssten das - so der allgemeine Tenor - viele erst wieder lernen.
Unterstützt wurde der TSV Röthlein auch immer wieder von den jeweiligen Bürgermeistern und deren Ratsgremien, betonte Wehner, sicher auch in dem Wissen, wie wichtig der Sportverein für das Leben im Dorf sei, steigere er doch mit seinem Angebot für Menschen von jung bis alt die Attraktivität des Ortes.
Und so lobte Bürgermeister Peter Gehring mit Blick auf die Übernahme der Vereinswirtschaft und der aufwändigen Pflege der Liegenschaften nicht nur den Mut und das Engagement der Vorstandschaft, sondern versprach auch: "Wir stehen als politische Gemeinde hinter euch."