
Karl Bauer, ein Dingolshäuser Orginal, konnte seinen 95. Geburtstag im Kreise vieler Gäste im "Freiraum" feiern. Viele Glückwünsche durfte er am vergangenen Samstag entgegennehmen. An diesem Tag wurde gefeiert, Geburtstag hatte er bereits früher, denn Bauer wurde am 9. März 1924 als jüngstes Kind geboren. Mit drei Geschwistern wuchs er in Dingolshausen auf. Als 18-jähriger musste er in den Krieg ziehen. Erst Ende 1949 kam der Jubilar aus der russischen Kriegsgefangenschaft in Sibirien zurück und arbeitete danach zunächst als Schuster.
1952 heiratete er seine Frau Helene, die ihm auch heute noch eine große Stütze ist. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Christel (geboren 1953), Julius (1954) und Irene (1958) hervor. 2017 konnte er mit seiner Frau das Fest der Eisernen Hochzeit begehen.
Karl Bauer war und ist ein sehr naturverbundener Mensch. Seine große Liebe galt und gilt der Natur und Tieren. Sehr interessiert haben ihn immer die Bienen. Viele Jahre war er ein bekannter Hobbyimker, im Imkerverein Gerolzhofen wirkte er lange Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Die Imkerei betrieb er seit seinem 14. Lebensjahr bis noch vor zwei Jahren.
Das zweite große Hobby von Bauer war die Schnitzerei. Dies tat er für sein Leben gern. Eines seiner großen Werke ist das Ortswappen, das im Dingolshäuser Rathaus hängt. Auch das Wegkreuz am Ortsausgang nach Bischwind stammt von ihm.
In zwei Chören (Dingolshausen und Handthal) sang er engagiert mit. In Handthal wurde er zum Ehrenmitglied ernannt. In Dingolshausen war er Mitbegründer der damaligen Männergesangsgruppe "Volkachspatzen". Ein großes örtliches Brauchtum hat seine Wiederkehr Bauers Engagement zu verdanken: die Dingolshäuser Kirchweih. Im Jahr 1982 ergriff er die Initiative, diese fast vergessenen Tradition wieder zu beleben, sie hat bis zum heutigen Tage Bestand und erfreut sich großer Beliebtheit.
Der Jubilar ist Mitglied bei der Feuerwehr, der Soldatenkameradschaft und dem Fußballverein. In die Pfarrgemeinde brachte er sich lange Zeit als Lektor ein. Für sein großes Engagement wurde er 2018 seitens der Gemeinde mit der Bürgermedaille in Gold gewürdigt.
Seitens der Feuerwehr überbrachte Christian Müller, seitens der Soldatenkameradschaft Michael Funk und seitens der Pfarrei Gerald Effertz Glückwünsche. Die Handtaler Volkssänger brachten ihrem Ehrenmitglied ein Ständchen. Bürgermeister Lothar Zachmann würdigte die zahlreichen Verdienste des Jubilars.
Seine Feier konnte der rüstige Rentner im Kreise vieler Verwandten, Freunden und Bekannten, aber vor allem mit seiner Frau Helene, den Kindern, sieben Enkeln und zwölf Urenkeln feiern.