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NIEDERWERRN
Ein Notizbuch überliefert die Schrecken des Krieges
Günther Schäfer mit einem Foto seines Vaters Edmund, der im Krieg Tagebuch geführt hat.
Foto: Uwe Eichler | Günther Schäfer mit einem Foto seines Vaters Edmund, der im Krieg Tagebuch geführt hat.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:51 Uhr

„Ist die Welt schon ganz und gar verrückt?“, notiert Edmund Schäfer Anfang 1944 in sein Tagebuch, als die Ostfront südöstlich Witebsk eingefroren ist. 80 Zentimeter tief ist der Boden vereist, im weißrussischen Winter. Statt Graben heißt es Sprengen. Silvester, in einer alten Stellung, hatte es noch „eine tolle Feier mit Massenabschießen von Leuchtkugeln“ gegeben. „Der Iwan steht Kopf“, vermutete da der 20 Jahre junge Flaksoldat aus Schweinfurt. Der Russe wisse vermutlich gar nicht mehr, wo die HKL, die „Hauptkampflinie“, verlaufe. Wenig später stellen die Deutschen in Frost und Schnee fest: Sie wissen es selber nicht. Ein Spähtrupp findet heraus, dass sie inmitten der gegnerischen Linie sitzen.

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