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Gerolzhofen
Ein musikalisches Wiedersehen in der alten Heimat Gerolzhofen
Die Münchner Formation Bluesimpact, zu der vier Gerolzhöfer gehören, spielt am Sonntag, 3. September, ab 10.30 Uhr im Spitalgarten in Gerolzhofen. Von links: Peter Langer, Manfred Stross, Günter Ankenbrand, Viktor Lilakewitsch (der einzige Münchner) sowie Hans Höpp.
Foto: M. Stroß | Die Münchner Formation Bluesimpact, zu der vier Gerolzhöfer gehören, spielt am Sonntag, 3. September, ab 10.30 Uhr im Spitalgarten in Gerolzhofen.
Andreas Stöckinger
Andreas Stöckinger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:20 Uhr

Wenn am Sonntag, 3. September die Münchner Formation "Bluesimpact" zum Frühschoppen im Spitalgarten aufspielt, dann sind vier der fünf Band-Mitglieder als ehemalige Gerolzhöfer mit von der Partie. Die Formation spielt ab 10.30 Uhr zum Auftakt der Jubiläumswoche "40 Jahre Bund Naturschutz in Geo". Einer der Musiker ist Manfred Stross, der immer gerne wieder in die alte Heimat zurück kommt. Im Gespräch erzählte der frühere Leiter des Medienzentrums der TU München, wie es in Gerolzhofen Ende der 1960er- und Anfang der 1970er-Jahre um die Rock- und Popmusik bestellt war.

Frage: Am Wochenende treten Sie wieder einmal in Gerolzhofen auf. Ist das etwas Besonderes für Sie und Ihre Bandmitglieder?

Manfred Stross: Auf jeden Fall. Ich bin ja in Gerolzhofen aufgewachsen, zur Schule gegangen und habe dort Abitur gemacht. Nach dem Zivildienst im Gerolzhöfer Krankenhaus ging ich 1973 nach München, seitdem lebe ich dort und bin Münchner geworden.

Ihre Bandkollegen?

Stross: Der Hans Höpp war auch Gerolzhöfer, er zog zwei Jahre vor mir nach München. Die anderen beiden Gerolzhöfer sind Peter Langer und Günter Ankenbrand, sie kamen um 1975 nach München. Nur unser Sologitarrist ist aus Oberschleißheim, er ist aber annektierter Gerolzhöfer, nachdem er schon öfter mit uns dort war.

Wie sind Sie zur Musik gekommen?

Stross: Das war, als die Beat-Generation aufkam. Wir wollten den Bands wie den Beatles nacheifern. also habe ich mir das Gitarrespielen selbst beigebracht. Viele starteten damals so ähnlich. Mein Bruder Ernst konnte bereits Akkordeon, er lernte dann Schlagzeug.

Verspüren Sie noch Heimatgefühle, trotz der langen Zeit, die Sie weg von Gerolzhofen sind?

Stross: Ja, das ist nach wie vor da. Wenn man herfährt und den Steigerwald sieht, oder Gerolzhofen, das ist immer noch etwas besonderes. Das vergeht auch nicht, wir sind Gerolzhöfer und werden es bleiben, auch wenn wir lange in München sind. Man freut sich immer wieder, hier zu sein und Bekannte von früher hier zu treffen, wie zuletzt wieder beim Weinfest.

Wann ging Ihre musikalische Karriere los?

Stross: Wir starteten 1967 mit der Band "The Gentils", da war auch mein Bruder dabei. Danach folgte "Eruption", mit der wir mehr in Richtung Jimi Hendrix/Eric Clapton Musik machten. In München gründeten wir 2001 Bluesimpact, seitdem spielen wir nicht nur dort immer wieder mal. In Gerolzhofen waren wir mehrfach, zuletzt 2017.

Wie war die Livemusik-Szene Ende der 1960er-Jahre in Gerolzhofen?

Stross: Unser erstes Konzert war damals im "Wilden Mann", im Saalbau. In der Zeit mieteten wir das alte Kino am Marktplatz, wir wollten einen Club mit Livemusik daraus machen. Wir haben es umgebaut und es in Eigeninitiative eingerichtet, zusammen mit vielen anderen Jugendlichen. Später sind wir dort aufgetreten.

Wo waren die Auftritte? Wie lief das früher ab?

Stross: Wir probierten es überall, wo ein Saal war. Das ging von Oberschwarzach, Schallfeld, bis nach Grettstadt und war immer ganz gut besucht von jungen Leuten. Um 18 Uhr ging es los, um 22 Uhr war Schluss, Alkohol durfte nicht ausgeschenkt werden. Die Jugend war froh, dass was los war. Einmal spielten wir um 1968 gleich drei Wochen lang in einem Hotel in Italien, in den Dolomiten. Das war ein Riesending damals für uns, ein Gerolzhöfer hatte uns das vermittelt.

Besteht der Stammtisch der ehemaligen Gerolzhöfer in München noch?

Stross: Ja, natürlich! Wir haben nächstes Jahr 50-Jähriges. Da sind auch einige Franken dabei, die aus der Umgebung stammen. Er wurde damals auch gegründet, um zu erfahren, wer denn am Wochenende wieder nach Franken fährt. Das war wichtig, ich hatte zu der Zeit kein Auto und bin oft per Anhalter nach Geo gekommen, ich spielte beim TVG ja noch einige Zeit Handball, unter anderem mit Hartmut Bräuer.

Interview: Andreas Stöckinger

 
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