"Esel sind nicht stur", sagt Nicole Metzger, die zusammen mit Praktikantin Lena die Grautiere im Wildpark an den Eichen betreut, beim Pressetermin. "Sie sind oft nur ängstlich." Dumm seien sie schon mal gleich gar nicht, weiß die Tierpflegerin, dafür ziemlich flauschig. Stefanie Riedel, Chefin der Firmengruppe "Riedel Bau" ist jedenfalls angetan von den robusten Kleinwägen unter den Reittieren. Kennen und lieben gelernt habe sie die Langohren beim Urlaub auf der französischen Ile de Ré, berichtet die Bauunternehmerin. An der Atlantikküste bekommen die Inselesel sogar karierte Hosen angezogen, um sie beim Salztragen vor Mückenstichen zu schützen.
Treuer Hauptsponsor
Die Schweinfurter gehen den umgekehrten Weg: Wildpark-Mitarbeiter Marco Hoffmann ist symbolisch in ein Eselskostüm geschlüpft bei der "Grundsteinlegung" für das neue Eselshaus. Riedel Bau, ein treuer Hauptsponsor des Wildparks, schießt mehr als 35 000 Euro für den modernen Stall zu, vom Fundament bis zur Betondecke. "Riedel BauStälle" nennt sich das Projekt, das den betagten, kleinen Vorgängerbau aus Holz ersetzen soll.
Esel verhalten sich wie Menschen oft dominant, berichtet Parkleiter Thomas Leier. Also müsse das Eingangstor etwas größer werden, damit künftig alle Tiere ohne Keilerei in ihr Domizil hineinkommen. Alpha oder nicht: Jeder Esel brauche etwa fünf Quadratmeter Grundfläche, um sich im Stall wohlzufühlen, der zudem einen Wasseranschluss erhalten soll. Auch für die Mitarbeiter werde das Gebäude Erleichterungen bringen, freut sich Leier, durch die Möglichkeit zur Reinigung und Lagerung von Stroh oder Futter.
Eselshaus bis Herbst fertig
Statt Stoffeseln gibt es die bewährten Kugelschweine für die Ehrengäste, darunter Mirmi Riedel, Prokurist Martin Schlereth und Ralf Brettin als Baureferent der Stadt. OB Sebastian Remelé bedankt sich für das erneute großzügige Mäzenatentum seitens der Traditionsfirma (die auch schon am Wildpark-Dampfer und -Bauernhof beteiligt war). Stefanie Riedel ist bereits Patin von Esel Pablo, zusammen mit Franz-Josef und Lisa ein Zaungast der Feier. Carlos ist als WG-Bewohner Nr. 4 verhindert, aufgrund einer Hufkrankheit.
Bis Herbst könnte das Eselshaus stehen. Die jungen Bauingenieure Oskar Fröhr und Christian Seuling halten ihre Schutzhelme schon parat. Auch die Riedellehrlinge sind beim Stallbau wieder gefragt. Letztendlich sollen sich natürlich auch die Besucher an der neuen Anlaufstelle "BauStälle" erfreuen.