
Warum es keinen Krieg geben kann? In Ernst Penzoldts "Chinesisches Märchen" stellen die Feldherren fest, dass der einzige Weg ins Feindesland vorbei an einem Bauern mit Familie führt. Seine glückliche Welt will niemand zerstören, der Krieg entfällt. Diese naive Logik ist realen Strategen natürlich unbekannt: Rezitator Martin Neubauer vom Bamberger Brentano-Theater steuerte Gedanken über den Frieden bei, beim Ukrainekonzert in der Schweinfurter Stadthalle.
Rund 300 Besucherinnen und Besucher kamen und erlebten ein einstündiges Refugium. Die Spenden kamen den "Apothekern ohne Grenzen" zu Gute, vertreten durch den Coburger Vorsitzenden Hans-Joachim Schreek, die dringend benötigte Medikamente ins ukrainische Kriegsgebiet bringen. Eine Schweinfurter Apothekerin, die aus Charkiw stammt, hat die Veranstaltung organisiert. Den musikalischen Teil gestalteten zwei Bamberger Symphoniker: Violinist Vladislav Popyalkovsky und Oboist Andrey Godik sind russischer Herkunft. Dazu gesellte sich Guilherme Nardelli Monegatto am Cello.

Hochkarätig gespielt wurden Klassiker und weniger bekannte Werke von Bach, Mozart, Britten, Massenet. Martin Neubauer spannte den Bogen von Matthias Claudius zum Humanisten Erasmus von Rotterdam, der schon 1517 festgestellt hat, dass ein Mensch ohne Waffen zur Welt kommt. Der "ukrainische Goethe" Taras Schewtschenko durfte seine Heimat, Landsmann Gogol die "Ukrainische Nacht" besingen. Niobe trauerte um ihre Kinder, Leo Tolstoi erinnerte an die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Das "Friedenslied" des Dichters Ludwig Achim von Arnim war gleich zweimal zu hören: Am Ende kehrte seine Taube mit dem Ölzweig zurück.
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