Am 17. November ist der langjährige stellvertretende Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Gerolzhofen, Polizeihauptkommissar Erwin Flohr, unerwartet im Alter von nur 52 Jahren verstorben. Die Beisetzung fand in seinem Heimatort Mainbernheim statt. Alle Angehörigen der Polizeiinspektion Gerolzhofen erwiesen ihm im Beisein von Polizeipräsidentin Liliane Matthes und Polizeivizepräsident Olaf Schreiner sowie zahlreicher Vertreter benachbarter Polizeidienstellen die letzte Ehre.
Die Gerolzhöfer Dienststellenleiterin Margit Endres würdigte in ihrem Nachruf das engagierte Wirken und die Zuverlässigkeit des Verstorbenen, der über 25 Jahre lang Dienst in Gerolzhofen verrichtete. Nach dem Abitur hatte Flohr seine Ausbildung bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Eichstätt mit dem anschließenden Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung (Fachbereich Polizei) in Fürstenfeldbruck begonnen. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung wurde er 1986 zum Polizeikommissar ernannt.
Zwei Jahre lang leistete er zunächst Dienst bei der Bereitschaftspolizeiabteilung in Eichstätt, bis er im Dezember 1988 zur Polizeiinspektion Gerolzhofen versetzt wurde. Schon als junger Kommissar übernahm Erwin Flohr Verantwortung für die Dienststelle, indem er bei Abwesenheit des Dienststellenleiters die Dienstgeschäfte führte. Nachdem er Leiter der Ermittlungsgruppe geworden war, wurde ihm, mittlerweile zum Polizeihauptkommissar befördert, zusätzlich die Aufgabe des stellvertretenden Dienststellenleiters übertragen, die er als Leiter der Verfügungsgruppe mit hohem Engagement und absoluter Zuverlässigkeit erfüllte. Polizeihauptkommissar Erwin Flohr war bei der Polizei Gerolzhofen der Experte für den Bereich der Computerkriminalität. Bei diversen Fortbildungsveranstaltungen machte er sich fit für alle Fragen rund um das Thema Betrug im Internet.
Zu seinen weiteren Aufgaben gehörte das breite Themenfeld der polizeilichen Prävention. In zahlreichen Vorträgen klärte Flohr die Zuhörer immer wieder über die Erscheinungsformen von Drogen- und Computerkriminalität auf und gab wertvolle Hinweise an die Bevölkerung weiter.
Die Thematik Jugendliche und Alkoholkonsum lag ihm besonders am Herzen. Im Vorfeld von Veranstaltungen und Festen stimmte er mit den beteiligten Behörden und den Veranstaltern einheitliche Maßnahmen zur Durchsetzung der Jugendschutzbestimmungen ab, insbesondere um den zunehmenden Alkoholmissbrauch durch Jugendliche einzudämmen.
Bei mehreren in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Schweinfurt durchgeführten Testkäufen wies er Geschäftsinhaber und das Verkaufspersonal auf die Notwendigkeit der Durchführung von Alterskontrollen hin.
In seinen Zuständigkeitsbereich fiel auch die Planung und Leitung von diversen polizeilichen Einsätzen. Seine engen Kontakte zu den Fachbehörden, den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und den Rettungsdiensten ermöglichten eine reibungslose und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten. In seiner Funktion als polizeilicher Sportübungsleiter sorgte Erwin Flohr für eine regelmäßige Durchführung des Dienstsportes. Seine eigene Sportlichkeit stellte der ehemalige Handballspieler auch immer wieder während des Dienstes unter Beweis. So war es ihm ein Leichtes, einen zu Fuß flüchtenden Straftäter einzuholen und zunächst alleine zu überwältigen. Seine langjährige Dienststellenzugehörigkeit, sein Fachwissen und seine Offenheit machte ihn für seine Kolleginnen und Kollegen zu einem geschätzten Ratgeber in allen Fragen rund um den Polizeidienst. Für seine Mitarbeiter war er ein hilfsbereiter und liebenswerter Kollege, der stets zur Stelle war, wenn er gebraucht wurde. Erwin Flohr hinterlässt seine Ehefrau mit seinen zwei Töchtern sowie seine Mutter.