Bei der Energiescheune, die künftig die "Neue Mitte Niederwerrn" klimafreundlich mit Strom und Wärme versorgen soll, gilt das Prinzip Matrjoschka-Puppe: In der äußeren Hülle bleibt die bestehende historische Fachwerk-Scheune neben Altdorfpfad und Schulstraße erhalten, mitsamt Gewölbekeller. Im Inneren wird in Abstimmung mit dem Denkmalschutz ein "Haus im Haus" gebaut, wo eine Luft-Wärme-Pumpe sowie eine Pelletsheizung für saubere Energie sorgen soll. Im Gemeinderat wurde nun der entsprechende Bauantrag der Kommune an sich selbst gebilligt. Die Strom-Scheune soll zudem als Außenstelle der "Bauhütte Obbach" fungieren, teilte Bürgermeisterin Bettina Bärmann mit: beim Modellprojekt des Freistaats in der Nachbargemeinde Euerbach wird exemplarisch gezeigt, wie man innerorts alte fränkische Bausubstanz und moderne Technik verbinden kann. Eine PV-Anlage auf dem Dach versorgt das künftige Mini-Kraftwerk mit Strom für den Eigenverbrauch. Die Neue Mitte wird von hier aus per Direktleitung energetisch angeschlossen, inklusive Gemeindebibliothek/Synagoge sowie dem neuen Kolonialwarenmuseum ("Käthe-und-Winfried-Maul-Museum"). .
Auch sonst drehte sich die Sitzung um erneuerbare Energien. Simon Achhammer vom Institut für Energietechnik (IfE) Amberg, der auf diesem Feld auch das Projekt "Neue Mitte" betreut, stellte die Ergebnisse einer Wirtschaftlichkeitsprüfung vor: Es ging um weitere Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden. Auf dem alten Rathaus sollen nun Paneele in Südausrichtung angebracht werden, für eine Anlage mit 90 Prozent Eigenverbrauchsanteil, 23 000 Euro Kosten sowie Speichertechnik. Das neue Rathaus bleibt ausgespart, da hier die Dachkonstruktion aufwendig angepasst werden müsste. Das "Haus des Kindes" Oberwerrn erhält ebenfalls "PV", auf die Turnhalle sowie das Pultdach des Schulgebäudes, in Ost-West-Ausrichtung: mit 40 000 Euro Kosten, etwa 50 Prozent Eigenstromnutzung und Speicher. Den Umweltprojekten wurde einstimmig zugestimmt, errichtet werden sollen die Anlagen im Frühjahr 2022. Formal auf den neuesten Stand gebracht wurde die Verordnung zur Reinigung für öffentliche Straßen und "Sicherung der Gehbahnen" im Winter, ebenso die Satzung über die Benutzung der Grünanlagen und Spielplätze der Gemeinde.
Es gab Geschwindigkeitskontrollen "Am Bonland" in Oberwerrn sowie in der Martin-Luther-Straße in Niederwerrn. In beiden Fällen hatte es in den jüngsten Bürgerversammlungen Kritik an den bestehenden Verkehrsregelungen gegeben. Laut Verwaltung wurden kaum Überschreitungen beim Tempo der Autofahrer registriert. Die CWVO hat nichtsdestotrotz einen Antrag auf ein Parkverbot in der Oberwerrner Rhönstraße Richtung Werntalstraße gestellt. Vor allem die Sichtbehinderung bei der Ausfahrt von der Bonland-Straße in die Kreisstraße, durch parkende Autos, wird von den Kritikern als besonderes Gefahrenpotential am Ortsrand gesehen, zusätzlich zu einem gleichzeitig einmündenden Radweg.