Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert die verantwortlichen Politiker in der Region auf, sich gegen die Freistellung der Steigerwaldbahn zu positionieren und stattdessen eine Reaktivierung des vertakteten Schienenpersonenverkehrs voranzutreiben, der durch den Freistaat finanziert wird. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
Auch der Fahrgastverband hat gegenüber dem Eisenbahnbundesamt klar Stellung bezogen, dass die Grundlagen für eine Freistellung von Bahnbetriebszwecken nicht gegeben sind. Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender von "Pro Bahn": „Mit im Schnitt deutlich über 1000 Fahrgästen pro Tag auf jedem Kilometer ist das Kriterium des Freistaats an eine Reaktivierung klar erfüllt. Das langfristige Verkehrsbedürfnis ist vorhanden. Die Strecke kann also nicht einfach für andere Zwecke genutzt werden.“ Iffländer bezieht sich hier auf eine Studie von Dr. Konrad Schliephake von der Universität Würzburg.
Die Fahrgastvertreter fordern die Mitglieder des Schweinfurter Kreistags auf, bei der für Donnerstag angesetzten Abstimmung gegen die Freistellung der Steigerwaldbahn Position zu beziehen. Anschließend sollten nach den Vorstellungen von "Pro Bahn" der Kreistag von Kitzingen und die Gremien der Stadt Schweinfurt schnellstmöglich folgen, so dass die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Grundlagen für eine Reaktivierung schaffen könne.
Für die Region habe das nur positive Effekte. „Den Takt auf der Schiene bezahlt der Freistaat“, erklärt Iffländer. Die Entscheidungsträger sollten ein Geschenk nicht einfach ablehnen. „Für die Landkreise und Städte entstehen keine wiederkehrenden Kosten. Bei einer solchen Gelegenheit nicht zuzugreifen, wäre ein unverantwortlicher Umgang mit den eigenen Haushaltsmitteln.“
Die Region stehe vor einer einmaligen Chance. Die Strecke sei vorhanden und gewidmet. Studien bestätigen das Potenzial. "Wenn die Gremien vorausschauend denken, können sie den Weg in eine Zukunft mit dichtem Takt bis in die späten Abendstunden mit modernen, leisen, barrierefreien und bequemen Fahrzeugen schaffen", schreibt "Pro Bahn". So könne es auch gelingen, junge Menschen, die für Ausbildung und Studium weggezogen sind, wieder in die Region zu holen.
Der bundesweit aktive gemeinnützige Fahrgastverband "Pro Bahn" hat rund 4000 Mitglieder und vertritt die Interessen der Nutzer des öffentlichen Verkehrs. Er arbeitet ehrenamtlich, ist in zahlreichen Gremien aktiv und wirkt sowohl auf Politiker und Behörden als auch auf Verkehrsunternehmen ein, um einen attraktiveren und besseren öffentlichen Personenverkehr zu erreichen.