Einen warmen Applaus erhielten die über 20 Teilnehmende der 17. Friedensfahrradtour der DFG-VK Bayern, als sie am späten Mittwochnachmittag kurz nach 17 Uhr bei tief hängenden Wolken auf dem Schweinfurter Markplatz eintrafen. "Auf Achse für Frieden, Abrüstung und ein ziviles Europa", lautet das Motto der seit 2004 alljährlich stattfindenden Tour zu Standorten der Rüstungsindustrie, zu Kasernen der Bundeswehr, zu Truppenübungsplätzen und anderen Militäreinrichtungen, zu Konversionsprojekten und historischen Erinnerungsstätten. An diesem Tag hatten die "Friedens-Radler" 45 Kilometer von Bamberg bis Schweinfurt zurückgelegt. Als Übernachtungsort diente ihnen die Schweinfurter Kulturstätte "Disharmonie".
Zum Empfang auf dem Markplatz spielte die DGB-Songgruppe auf einer provisorisch errichteten Bühne. Vor und neben der Bühne wurde mit Infoständen, Transparenten und ähnlichem auf die Forderungen der teilnehmenden Gruppen hingewiesen. "Jeder Krieg ist ein Verbrechen an der Menschheit", prangte etwa auf einem groß dimensionierten aufgeblasenen Aufsteller, der zwei Hände darstellte, die ein Maschinengewehr in der Mitte auseinanderbrechen.
Dank an die Teilnehmenden für das Werben um Frieden
Sorya Lippert, Schweinfurts Zweite Bürgermeisterin, bemühte in ihrer Ansprache eingangs ein Zitat von Mahatma Ghandi: "Es gibt keinen Weg zum Frieden. Denn Frieden ist der Weg." Anschließend bedankte sie sich bei den Teilnehmenden der Friedensradtour für deren Werben für Frieden, Abrüstung und ziviler Konfliktlösung. Über so manche Position würde sie, die nach eigener Aussage "mittleren Alters und ein bisschen in der Welt rumgekommen ist", die ein oder andere Diskussion mit den Anhängern der Friedensbewegung wagen. "Wobei ich dabei wahrscheinlich immer verlieren würde", fügte sie augenzwinkernd an.
Nach Ghandi strengte Lippert Berthold Brecht an: "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral." Man müsse hoffen, dass wir das Bewusstsein für die Moral aufrecht erhalten und wieder neu entdecken, findet sie. Den Satz "Wer Krieg säht, erntet Flüchtlinge", möchte sie "mit vollem Herzen unterstreichen". Die Teilnehmenden quittierten das mit zustimmenden Applaus. Zum Abschluss ihrer Rede plädierte Lippert für ein "friedliches Franken in einem vereinten Europa".