"Ein wenig Wehmut liegt über der Stadt", bemerkte Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé angesichts des nahen Endes des 32. Landesturnfestest am Sonntag bei der Abschluss-Pressekonferenz im Rathaus. Immerhin hat das Thema Landesturnfest die Stadt rund fünf Jahre beschäftigt. Seit 2014 stand im Raum dieses größte bayerische Breitensport-Event in Schweinfurt durchzuführen, im März 2015 kam der Zuschlag.
All die Arbeit, die langwierige Vorbereitung haben sich gelohnt, wurde es doch nicht nur ein Fest des Sports, sondern auch der Freude, Zusammengehörigkeit und Weltoffenheit wie der OB betonte. Ein Fest, das aber nur möglich wurde, weil hunderte Helfer mit anpackten, auch aus Vereinen die selber gar keine Turnerabteilung haben, oder nicht mal den Sportvereinen zuzurechnen sind. Remelé sprach von einem beeindruckenden Zusammengehörigkeitsgefühl in der Vereinslandschaft und zollte allen Menschen, die sich zum Beispiel bereit erklären ein leere Turnhalle zu bewachen während in der Stadt das Leben tobt, seine Hochachtung. "Gemeinsam haben wir die Herausforderungen gemeistert, das perfekte Wetter war der Lohn für unsere Mühen".

"Das Landesturnfest war eine hervorragende Möglichkeit sich als liebenswerte Stadt zu präsentieren", so Remelé und auch so mancher Schweinfurter habe angesichts der Vielfalt der Angebote seine Stadt neu entdecken können. Das Stadtoberhaupt hofft natürlich im Hinblick auf die Gäste auf einen länger anhaltenden Effekt. "Menschen, die bisher aus unverständlichen Gründen immer an Schweinfurt vorbeigefahren sind, kommen vielleicht auch einmal wieder, nachdem sie die Stadt kennengelernt haben".
"Danke Schweinfurt!" Auch BTV-Präsident Alfons Hölzl räumte ein, das der Turnverband alleine nicht in der Lage gewesen wäre dieses Event zu stemmen. Er hofft nun, dass die Besucher motiviert nach Hause gehen und angesichts der beeindruckenden Erlebnisse ihre eigenen sportlichen Ziele weiter verfolgen. Ganz besonders dankte er auch Klaus Rehberger, Vorsitzender des Turngau Schweinfurt-Haßberge. Der sprach angesichts der vier Tage in Schweinfurt vom Höhepunkt seiner 30-jährigen Karriere. "Es war ein außergewöhnliches Turnfest, es wird in die Geschichte des Turnverbandes eingehen". Rehberger ist überzeugt dass diese junge und moderne Turnfest "dazu führen wird, dass junge Menschen zu den Turnvereinen finden".
"Schweinfurt, ihr wart Spitze!" Solche Aussagen waren auch immer wieder am Sonntagnachmittag von den sich für den Heimweg rüstenden Gästen zu vernehmen. In den Unterkünften hat alles geklappt, stets sei im Bedarfsfall jemand mit Rat und Tat zu Seite gestanden. "Es war toll hier, es gab viel zu sehen und wir haben auch viele neue Leute kennengelernt", so die Einschätzung einer Gymnastikgruppe, die sich am Sonntagnachmittag unter einem Schatten spendenden Sonnenschirm für den Aufbruch sammelt.

Der wohl "wichtigste Helfer", der auch nicht unerwähnt bleiben soll, war aber wohl das sommerliche Wetter. Kaum auszudenken wie es auf den Plätzen oder zum Beispiel in der Kinderturnwelt bei nasskalter Witterung und Dauerregen ausgesehen hätte. Aber auch solche Spekulationen sind ab jetzt Geschichte.
Viel mehr zum Landesturnfest finden Sie auch in unserem Live-Ticker www.mainpost.de/Schweinfurt