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Unterspiesheim
Ein eindeutiger Fingerzeig Gottes
Der Chor Belcanto gestaltete den Festgottesdienst musikalisch mit Chorsätzen wie 'Ein Funke, aus Stein geschlagen' oder 'Möge die Straße..' Links im Bild: Chorleiterin Silvia Albert.
Foto: Erhard Scholl | Der Chor Belcanto gestaltete den Festgottesdienst musikalisch mit Chorsätzen wie "Ein Funke, aus Stein geschlagen" oder "Möge die Straße.." Links im Bild: Chorleiterin Silvia Albert.
Erhard Scholl
 |  aktualisiert: 25.01.2019 02:13 Uhr

Mit einem festlichen Gottesdienst wurde der Patron der Unterspiesheimer Kirche würdig gefeiert. Pfarrer Thomas Amrehn zog, begleitet vom Altardienst und der Fahne des Heiligen Sebastian, in das gut gefüllte Gotteshaus ein. Er gratulierte allen, die den Namen Sebastian tragen, und auch allen, die Fabian heißen, denn dessen Gedenktag wird zusammen mit dem Schutzpatron der Unterspiesheimer Kirche gefeiert.

Gelungen war die Überraschung, die der Seelsorger der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden von Unterspiesheim, Inge Henkel, bereitet hatte: Er bat sie nach vorne, denn sie kann in diesen Tagen ihren 70. Geburtstag feiern. "Gratulieren wollen wir noch nicht, aber ein herzliches Vergelt's Gott wollen wir Dir sagen für deine Fürsorge, deinen Einsatz für die Gemeinde. Wir wünschen für die Erfüllung Deiner Aufgaben weiterhin Kraft und Segen."

Einen Strauß als Dankeschön für die Sorge und den Einsatz für die St. Sebastian-Gemeinde überreichte Pfarrer Thomas Amrehn beim Festgottesdienst an die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Inge Henkel.
Foto: Erhard Scholl | Einen Strauß als Dankeschön für die Sorge und den Einsatz für die St. Sebastian-Gemeinde überreichte Pfarrer Thomas Amrehn beim Festgottesdienst an die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Inge Henkel.

Dank galt auch der Familie der Jubilarin, die ihr Engagement ja mitträgt. Pfarrer Thomas Amrehn überreichte einen Blumenstrauß als Zeichen des Dankes. Der Chor Belcanto unter Leitung von Silvia Albert gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit, so mit dem Lied: "Gott hat sich unser Leben als Orchester vorgestellt, und so kam das Paradies der Klänge in die Welt."

Predigt über den Fingerzeig

In seiner Predigt nahm der Prediger Bezug auf den Mainpost-Artikel, in dem über ein Forschungsprojekt berichtet wurde, wie man das Zeigen mit den Fingern deutet. Schon das Baby deute mit den Fingern auf Gegenstände, bevor es sprechen könne; in Italien bekomme man sein Brot, auch wenn man kein Italienisch kann, einfach, indem man darauf deutet. Es gebe aber auch Missverständnisse, etwa wenn das Gegenüber in einem anderen Winkel steht, und so nicht mehr genau erkennen kann, welcher Gegenstand genau gemeint ist.

Sebastian sei mit seinem Leben ein eindeutiger Fingerzeig Gottes: Er habe das Kriegshandwerk ausgeführt, habe gesehen, dass er damit in bestimmten politischen Strukturen steht, nämlich dazu beiträgt, den Willen des Kaisers mit Gewalt durchzusetzen. Er habe dann seinem eigenen Gewissen gehorcht, und sich durch seine Bekehrung zum Christentum zur Freiheit der Kinder Gottes bekannt. Für diese seine Überzeugung habe er sein Leben gegeben.

Der Fingerzeig, den Sebastian uns geben kann: es gilt, für unsere Überzeugung einzustehen, auch wenn wegen der Übergriffigkeit mancher Amtsträger manche mit Fingern auf uns zeigen, wenn wir manchmal "Pfeile der Vorurteile" spüren. Es gelte, in diesen Situationen den Glauben nicht hintanzustellen, sondern deutlich zu zeigen, welchen Wert der Glaube für unser Leben hat, und so den Menschen, mit denen man zu tun hat, seinerseits einen "Fingerzeig" zu geben.

Prominentes Beispiel

Kathy Kelly, die am 8. März zu einem Konzert nach Unterspiesheim kommt, hat es vorgemacht: sie bekannte sich deutlich zu ihrem katholischen Glauben, und angesichts der Übergriffe, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen, wurde mancher ihrer Konzertauftritte storniert. Trotzdem nimmt sie von ihrem Bekenntnis zum Glauben keinen Abstand.

Beim Vater unser kamen die Kommunionkinder in den Altarraum und sprachen gemeinsam mit dem Priester und der Gemeinde das Vaterunser. Zum Schluss des Gottesdienstes spendete der Priester den Segen mit der Reliquiar-Monstranz des Patrons der Kirche und lud zum weiteren Zusammensein im Gemeindehaus ein. Dort warteten die Köstlichkeiten aus Küche und Keller auf die Gäste, die dieser Einladung gerne und zahlreich folgten.

 
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