Der Betriebsrat von Schaeffler in Schweinfurt veröffentlichte im April eine 23-seitige Broschüre mit dem Titel „Das Denkmal des Geheimrats Georg Schäfer auf dem Werksgelände der Schaeffler Technologies AG & Co. KG“. Neben der kurzen Würdigung des Geheimrats Georg Schäfer erinnert der Text an die Gedenkstunde im Mai 1950, als die Einweihung der Figurengruppe aus Bronze stattfand. Bilder aus der damaligen Zeit ergänzen die Darstellung.
„In Überlebensgröße, aber ohne Sockel auf dem Boden fußend, treffen drei Personen aufeinander: Geheimrat Georg Schäfer, ein Ingenieur und ein Arbeiter. Letzterer präsentiert dem Unternehmer ein Kugellager, das er vorsichtig in ein Tuch gehüllt in seinen Händen hält. Die einheitliche Größe von 2,80 Meter für jede der Figuren lässt sie zwar untereinander auf Augenhöhe erscheinen, betont aber zugleich die (Interessens-)Gleichheit von Geld, Geist und Hand“, erklären die Autoren der Broschüre.
Der Bildhauer Emil Sutor (1888- 1974) zielte mit der Größe, der Gestaltung und dem Standort auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Park frequentieren, aber auch auf die Öffentlichkeit hin. Das Denkmal kann vom Tor 2 in der Georg-Schäfer-Straße 30 aus gut gesehen werden.
Emil Sutor erhielt viele kirchliche Aufträge, nahm aber 1933 auch an einem Wettbewerb für ein „Nazidenkmal“ teil und formte 1938 den „Nackten Kämpfer“ für eine Kaserne in Karlsruhe. Dauerhaften Erfolg beschied ihm die Neugestaltung des „Bambi“-Medienpreises, der bis heute weitgehend getreu nach seinem Entwurf gestaltet und verliehen wird.
„Das Denkmal steht für die wechselvolle 133-jährige Geschichte von FAG-Kugelfischer, die mit dem Schaeffler-Schriftzug auf dem Bau 23 im Jahr 2017 endete“, sagt Norbert Lenhard, Betriebsratsvorsitzender am Standort Schweinfurt sowie Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Schaeffler Technologies. Er mahnt an, dass bis heute die Geschichte dieses Traditionsunternehmens nicht ausreichend aufgearbeitet wurde.
Das Unternehmen steht exemplarisch für die Wälzlagerindustrie, für die Verstrickung von Kriegswirtschaft und Zwangsarbeit, aber auch für Zehntausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, gute Produkte und gesamtgesellschaftliche Verantwortung.