
Ein erfahrener Soldat führt lieber Schokolade statt Munition mit sich: Behauptet der Schweizer Hauptmann Bluntschli, in George Bernard Shaws Antikriegs-Komödie "Helden" von 1894. Vermutlich hat er da auf eidgenössische Qualität zurückgegriffen, wie heutzutage die Produzenten der Schweinfurter Stadtschokolade. Die soll es ab Oktober wieder im Frischemarkt Weber, Ecke Kirchgasse/Wichtermannplatz, geben. Der Erlös dient der Wiederaufforstung auf Yukatan, durch die jugendnahe Klimaschutzorganisation "Plant for the Planet".
In diesem Jahr lautete das Motto beim dazugehörigen Malwettbewerb in den Fairtrade-Schulen der Stadt "Frieden". Die fantasievoll-bunten Gemälde sollen die Tafeln im Anschluss als Deckblätter zieren. Nachdem sich die beiden langjährigen Fairtrade-Aktiven Roland und Angela Merz nun aus der Organisation zurückgezogen haben, hat diesen Part nun zunächst Andrea Schmidt übernommen, die Leiterin der Geschäftsstelle der Lokalen Agenda 2030. Nachfolger in der Umwelt- und Nachhaltigkeitsarbeit der Stadt sind jederzeit willkommen.
Wunsch nach Freundschaft und Liebe
"Frieden ist wichtiger denn je", sagte Agenda-Sprecherin Sorya Lippert bei der Präsentation. Die Zweite Bürgermeisterin erinnerte daran, dass dessen Förderung zu den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 zählt. Pia Lunz hat für die Sattler-Realschule ein weißes und zwei schwarze Männchen beigesteuert, die sich umarmen, als Zeichen gegen Rassismus. Es soll weltweit Freundschaft und Liebe herrschen, symbolisiert durch Herz, Regenbogen, Handschlag und Peace-Zeichen. Bei Hanna Gehles (Montessori-Schule) hat die Erde hingegen Schrammen und Narben: Denn selbst wenn die Kriegsfolgen "geheilt" sind, bleiben Spuren zwischen den Menschen und Nationen, erklärt sie.
Merle Staack (Olympia-Morata-Gymnasium) hat eine Mauer gemalt, mit Graffiti, die für Love & Peace (zu Deutsch: Liebe und Frieden) durchbrochen werden soll. Bei Anna Stock (ebenfalls OMG) kämpft ein schwarzer Panther mit Panzer gegen einen weißen Panther, "wie Yin und Yang" und wie Feuer gegen Wasser. Zuletzt siegt die Friedenstaube. "Man sollte jeden so akzeptieren wie er ist", findet Erisa Doci vom Rathenau-Gymnasium, ungeachtet von Religion oder Herkunft. Sie steuert Blumen als Symbol für Liebe und damit Frieden bei.
Ab Herbst im Handel erhältlich
Erst im Juni waren die Schulen bei den renommierten Fairtrade-Awards, dem "Oscar des Fairen Handels", in Berlin dabei und haben dort "Silber" erhalten. Moderatorin der Gala war Komikerin, Entertainerin und Schauspielerin Anke Engelke. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze erhielt eine Probiertafel.
Die Künstlerschokolade soll ab Herbst in einer Auflage von etwa 18.000 Stück verkauft werden, unter anderem werden sie im Einkaufs- und auf dem Weihnachtsmarkt angeboten werden. Großabnehmer können Mengen ab 500 Tafeln jedoch bereits jetzt ordern, unter der E-Mail Agenda2030@Schweinfurt.de. Der Preis pro Tafel ist zehn Euro. Fünf Stück davon sind der Gegenwert eines Baums für den Planeten.
