Vertreter der Stiftung EuroNatur besuchten am Wochenende die Buchenwälder im Nordsteigerwald bei Ebrach. Professor Mario Broggi, Forstingenieur und Ökologe, begleitete die Gruppe, teilt der "Verein Nationalpark Steigerwald" in einer Presseerklärung mit.
Broggi sei international bekannt durch Forschungs- und Beratungstätigkeit in der Schweiz, Österreich und Liechtenstein sowie im Europarat. Als langjähriger Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft habe er Urwaldforschung in den Buchenurwäldern der Karpaten betrieben und sei maßgeblich beteiligt gewesen bei der Ausweisung wichtiger Buchen-Urwälder in der Ukraine und in der Slowakei als Weltnaturerbe.
Georg Sperber, ehemaliger staatlicher Forstamtsleiter von Ebrach, führte die Gäste in das seit einem halben Jahrhundert nutzungsfreie Naturwaldreservat „Waldhaus“. Die Teilnehmer seien beeindruckt gewesen von der hohen Qualität der alten Buchenwälder im Steigerwald, heißt es von Vereinsseite. "Sie unterstützen die Forderung der Verbände, in den Buchenwäldern im Nordsteigerwald umgehend ein großflächiges, nutzungsfreies Schutzgebiet auszuweisen." Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer von EuroNatur, betonte, dass der Steigerwald mit einem ausreichenden Schutzgebiet bereits seit 2011 Teil des UNESCO Weltnaturerbes wäre. Verantwortlich für den Schutz dieser wertvollen Buchenwälder sei die Bayerische Staatsregierung, deren Zutun dafür unerlässlich sei. Vereinsvorsitzender Liebhard Löffler fragte verwundert, wieso man nicht einmal die Chancen darauf mithilfe einer Machbarkeitsstudie untersucht und stattdessen alle Chancen für die Region boykottiere. "Die Verantwortung dafür trifft die Politik und alle Verhinderer. Sie werden der nachfolgenden Generation Rechenschaft ablegen müssen."
Die aktuellen Dürreschäden waren ebenfalls Thema. Georg Sperber erinnerte an frühere Hitzerekordjahre in seiner Dienstzeit, wie 1976, als der Wald von Forstexperten vorschnell totgesagt wurde, sich aber mit Ausnahme einzelner Bäume immer wieder flächig erholte. Mario Broggi sieht die aktuelle Situation nicht als Waldsterben, sondern als „Baumsterben“ und ist sicher, die Natur helfe sich selbst und werde dadurch resistenter. Die Experten sind sich einig, dass von der Politik sofort wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden müssen. Es ist aber ebenso wichtig, jetzt der Natur die nötige Zeit und den nötigen Freiraum zu lassen, sich zu regenerieren und anzupassen.
Blinder Aktionismus mit Aufräumarbeiten und Anpflanzung neuer Bäume, teils ausländischer Baumarten, sei der absolut falsche Weg und behindere eher den Prozess. Bäume, die von Keimling an durch Naturverjüngung aufwachsen, würden einen wesentlich stabileren Wald bilden als angepflanzte.
Wir leben zwar nicht mehr im 19. Jahrhundert, aber immer noch führen die Ideologen von damals das Wort, wenn es um Naturschutzbelange geht. Ob die wirklich verstehen, was der bevorstehende Klimawandel für Mensch und Natur bedeutet. Ich glaube nicht.
Was ganz offentsichtlich auch so ist.
Fahren Sie doch mal ins Urwaldgebiet Mittelsteighütte Dort können Sie sehen, wie ein natürlicher Wald aussieht. Mit entsprechender Artenvielfalt. Wird Zeit, dass der Steigerwald auch bald so artenreich werden darf, wenn er nur endlich von der Last der Forstwirtschaft befreit ist.
Meinen Sie die Geschichte der Mittelsteighütte
1914: Der Bestand wurde zum Schongebiet erklärt.
1939: Durch Verordnung der Regierung wurde das 37,8 ha umfassende, später auf 45,75 ha erweiterte Naturschutzgebiet Mittelsteighütte beim Zwieslerwaildhaus errichtet.
1997: Das Gebiet wurde Teil des erweiterten Nationalparks Bayerischer Wald.
Danke für die Information lieber Herr Rebnik.
Im bayerischen Wald sind also kleine Flächen wie die Mittelsteighütte der volle Erfolg und im Steigerwald ist das Trittsteinkonzept nicht erwähnenswert, weil zu klein!
Klein ist und egoistisch, um nicht zu sagen Ideologisch, da wohl Ihre Meinung und die Ihrer Familie (Freunde)!
Gruß
Kahlflächen im Nationalpark Bayerischer Wald werden seit Jahren von Bergmischwald bewachsen, aus naturschutzfachlicher Sicht ist hier alles im Lot. Der Versuch, den Nationalpark Bayerwald als Naturzerstörung darstellen zu wollen ist zwecklos, die Behauptung absurd.
„....Vereinsvorsitzender Liebhard Löffler fragte verwundert, wieso man nicht einmal die Chancen darauf mithilfe einer Machbarkeitsstudie untersucht und stattdessen alle Chancen für die Region boykottiere. "Die Verantwortung dafür trifft die Politik und alle Verhinderer. Sie werden der nachfolgenden Generation Rechenschaft ablegen müssen.".....“!
Herr Löffler ich frage Sie ganz sachlich,
* welche Chancen für die Region sind wohl gemeint?
* welche Verantwortung trifft die Politik und die Naturparkbefürworter?
* welche Rechenschaft man nachfolgenden Generationen ablegen müsse?
Meinen Sie, dass das Trittsteinkonzept und die damit verbundene nachhaltige und vorbildliche Bewirtschaftung des Steigerwalds schlecht für die Umwelt und die Beschäftigten in der Holzindustrie ist?
Da irren Sie aber gewaltig. Das Trittsteinkonzept wird von führenden Experten, auch denen des BN anerkannt.
Selbst Hans-Josef Fell befürwortet die Waldbewirtschaftung.
Gruß
Warum erkennen Sie die Strukturschwäche und Abwanderung in der Umgebung des geplanten Nationalparks Steigerwald nicht? In Rauhenebrach werden doch um sechse abends die Gehwege hochgeklappt. Das könnte ein Nationalpark ändern.
Die Politik trifft die Verantwortung, dass sie eine Chance zum Nutzen der Allgemeinheit ignoriert hat. Vermutlich aus Einzelinteressen, was es noch Schlimmer macht. Dafür sollte ein Herr Eck und ein Herr Ebert sich mal verantworten!
Verstehe nicht, was Sie an Naturparkbefürwortern auszusetzen haben. Der Naturpark bleibt doch in jedem Fall erhalten!?
Welche Rechenschaft Sie, Ihr reaktionärer Verein, seine Vorstände und konservative Lokalpolitiker abzulegen haben? Sie waren nicht bereit, Ihr bequemen Reichtum zu teilen und haben dazu auch noch die Lebensgrundlagen der Kinder und Enkelkinder verbraucht und zerstört!
glauben Sie für alle der Sprecher zu sein?
Ist Herr Löffner nicht fähig auf die Fragen selbst zu antworten?
Sehr geehrter Herr Löffler,
ich würde rebnik verbieten solche Antworten in ihren Namen hier abzusetzen.
Sehr geehrter Herr Rebnik,
was gibt es eigentlich besseres zu tun als sich mit dem Naturpark Steigerwald und dessen Zerstörung auseinander zu setzen?
Geld zu verdienen oder was sonst?
Dann verstehen ich, das er (Herr Dr. Löffler) Ihnen unreflektiert das Wort in seinem Namen überlässt.
Soweit ich informiert bin hat Herr Dr. Löffler einen akademischen Grad.
Und er überlässt Ihnen ihn zu vertreten.
Das gibt mir zu denken.
Also Ideologie oder bedingungslose Unterwerfung oder Fraktionszwang!?
Gruß
Keiner will den Naturpark Steigerwald zerstören. Oder damit auch noch Geld verdienen. Der Naturpark steht nicht zur Debatte! Wir wollen ihn gerne besser ausstatten, indem wir einen Nationalpark (klein, hoher Schutzstatus für Biotope, populäre Attraktion) im Naturpark (groß, geringer Schutzstatus für Biotope, weniger populäre Attraktion) einrichten!
schön und ich hätte nie gedacht, dass wir einmal zueinander kommen können, herzlichen Dank dafür.
Ich gehe davon aus, dass Sie, so wie Sie selbst schreiben, den Naturpark Steigerwald erhalten wollen.
Also, wie gehen wir es an?
Die Bewirtschaftung des nördlichen Steigerwaldes, ich sage nur Trittsteinkonzept, in Brasilien eingeführt würde den Brasilianern Wohlstand und weltweite Anerkennung bringen.
Was halten Sie davon, unsere Vereine zusammen zu führen und in Brasilien das Trittsteinkonzept einzuführen?
Gruß
Meine Position ist: Wir können von Brasilien keinen Waldschutz verlangen, wenn wir nicht selbst mit gutem Beispiel vorangehen.
Die Forderung nach einem Nationalpark würde ich erst dann aufgeben, wenn sich auch der Verein Unser Steigerwald gemeinsam mit BN, Freundeskreis NP Steigerwald und Nationalparkverein für ein ausreichend großes, rechtlich verbindliches Schutzgebiet (in jedem Fall der Hohe Buchene Wald, evtl. Teile des Stollberger Forstes) ausspricht, um auch in München die Sache ins Laufen zu bringen.
Vorsichtshalber sage ich hier in aller Deutlichkeit, dass es sich hierbei nicht etwa um ein Statement von BN, Freundeskreis NP Stgw. oder Verein Nationalpark Steigerwald handelt, sondern um meine persönlich Meinung!
sehr interessant, die Aussage von Professor Mario Broggi, Forstingenieur und Ökologe. Ich bin mir nicht sicher, ob seine Aussage, es handelt sich nur um ein Baumsterben und nicht um ein Waldsterben, uns alle beruhigen oder eher nervös machen sollte?!
Jedenfalls kann man aus seiner Aussage und der Pressemitteilung herauslesen, dass die Waldbewirtschaftung (siehe 1976) nichts mit dem „Baumsterben“ zu tun hat.
Wenn die „Experten“ mit dem Klimawandel recht haben wäre es geradezu verhängnisvoll zuzuschauen wie der Steigerwald vor die Hunde geht und freckt.
Welche Erkenntnisse will man in ein paar Jahrhundert denn ziehen?
Und wenn, ist es dann nicht schon zu spät?
Also die Forderungen nach einem Großschutzgebiet ist kontraproduktiv und nimmt billigend in Kauf, dass unser Steigerwald freckt!
Das wollen wir nicht. Wir wollen und treten dafür ein den Steigerwald zukunftsfähig umzubauen, damit er auch in Zukunft Sauerstoffspender und CO2 Speicher ist.
Gruß
Die Nationalparkgegner haben sich das mit ihrer kompromisslosen Haltung zuzuschreiben.
geht es um die Ruhe im Steigerwald oder um den Umweltschutz?
Gruß
Wenn damit ein bisschen Unruhe in den Steigerwald gekommen ist, finde ich das nur zu begrüßen, denn wenn ich die Region so betrachte in ihrer selbstzufriedenen Heimeligkeit, dann tut es ihr ganz gut, dass mal ordentlich durchgelüftet wird.
Aber Sie wollen uns bestimmt weiter unterstellen, wir bringen Unruhe um der Unruhe willen... ich glaube aber, dass wir die Öffentlichkeit bisher ganz gut vom Gegenteil überzeugen konnten.