Karl Behringer, Gastwirt und Weinbergsbesitzer, ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Gleichwohl er seinen Wohnsitz als Ruheständler in Wiesentheid nahm, war er so etwas wie ein Abtswinder Urgestein, zumal er auch im Alter noch oft auf seinem Weingut präsent war.
Der gebürtige Abtswinder war Sohn von Sophie und Otto Behringer, die Eigentümer der bekannten Gaststätte „Goldene Krone“ in Abtswind waren. Nach dem Besuch der Landwirtschaftsschule musste Karl Behringer ab 1941 vier Jahre Kriegsdienst leisten. Danach widmete er sich der Weiterbildung in der Landwirtschaft. Als Landwirtschaftsmeister übernahm er nach dem frühen Tod des Vaters 1953 den elterlichen Betrieb. Am 30. August 1958 fiel das Gasthaus in der Dorfmitte von Abtswind bei einem Großbrand den Flammen zum Opfer. Karl Behringer siedelte an den Ortsrand um und baute ein neues Restaurant sowie einen modernen Weinbaubetrieb auf, zu dem auch Weinberge in Wiebelsberg gehören. Dabei stand ihm seine Frau Irma zur Seite, die er am 10. Juni 1964 geheiratet hatte.
Karl Behringer war bis ins hohe Alter von über 80 Jahren noch täglich im Weinverkauf tätig, um Kunden beim Probieren fachkundig zu beraten. Sein Engagement hat ihm zu einem großen Bekannten- und Freundeskreis verholfen; darüber hinaus war er Förderer vieler Vereine in Abtswind, Wiesentheid und Umgebung. In Gerolzhofen wurde Karl Behringer für seine Verdienste um den Rotwein 1999 beim Weinfest von Dietmar Kordowich und Wolfgang Schmitt in die Bacchus-Bruderschaft aufgenommen und mit dem Bacchus-Orden geehrt.
Den Weinbaubetrieb mit dem Restaurant hat Karl Behringer vor über 20 Jahren seinem Sohn Thomas übergeben. Das 1985 erworbene Hotel Behringer in Rüdenhausen wurde Sohn Hans übertragen. Anlässlich seines 80. Geburtstages war Karl Behringer 2001 vom Markt Abtswind die Ehrenbürgerwürde verliehen worden. Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 24. Februar, um 14 Uhr in der Kirche in Abtswind statt, anschließend ist Beisetzung auf dem Abtswinder Friedhof.