Ob in unwegsamen Regionen, in Wäldern, bei Bergunglücken oder in eingestürzten Gebäuden. Wo immer Personen in Gefahr sind und die technischen Mittel nicht mehr ausreichen, werden sie eingesetzt: Die Rettungshunde der Hilfsorganisationen. In Nüdlingen fand nun der Eignungstest für die Vierbeiner der Rettungshundestaffel der Schweinfurter Johanniter statt, der die Grundvoraussetzung für eine Ausbildung zum Rettungshund ist.
Der Eignungstest besteht aus verschiedenen Elementen, die Kriterien wie Umgänglichkeit, Selbstständigkeit und Aggressionslosigkeit gegenüber Menschen und anderen Hunden überprüfen. „Bewertet wird allein der Hund, ohne Beeinflussung seines Besitzers – das heißt ohne konkrete Kommandos“, erklärt Zugführer Andreas Ebeling. Dazu werden dem Hund verschiedene Aufgaben gestellt, die es zu bewältigen gibt, heißt es in einer Pressemitteilung der Johanniter.
„Der Hund muss problemlos an fremden Personen oder einer Gruppe unbekannter Hunde vorbeigeführt werden“, so Ebeling weiter, „auch optische und akustische Einflüsse spielen eine Rolle. Fahrende oder hupenden Autos dürfen dem zukünftigen Rettungshund nicht zusetzen. Auch Menschen, die Regenschirme öffnen und schließen oder Gegenstände, die auf ihn zu rollen, dürfen kein Problem darstellen.“
Insgesamt acht Hunde der Johanniter-Rettungshundestaffel absolvierten den Eignungstest und werden weiter ausgebildet. Allen Hundeführern samt ihren Spürnasen erwartet nun eine zwei bis dreijährige Ausbildung, bei der die Besitzer Fertigkeiten und Kenntnisse im Bereich der Ersten Hilfe sowie des Umgangs mit Funkgeräten erwerben. Die angehenden Rettungshunde erlernen das Orten von vermissten oder verschütteten Menschen in jedem Terrain. „Die Hunde haben wieder groß-artiges geleistet!“, freut sich Ebeling. Ganz besonders lobte er das Nachwuchsteam Betty Thein mit ihrer Hündin Emily, die sich ebenfalls der Prüfung stellten und diese mit Bravour absolvierten.
Nur mit Zertifizierung
Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes leisten die Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz gehen und werden über die jeweilige Leitstelle angefordert.
In der Fläche ersetzt ein Hund etwa 40 bis 50 Helfer und kann in 20 Minuten bis zu 30 000 Quadratmeter absuchen, heißt es in der Mitteilung. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert rund zwei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen. Diese muss alle 24 Monate aufgefrischt werden.