Lange Zeit lag das Dorfleben infolge der herrschenden Coronapandemie im Sonderkulturendorf brach. Es gab seitens der sechs Ortsvereine so gut wie keine Aktivitäten mehr für die Dorfbevölkerung, was Feste, Feiern und andere Aktionen anbelangt. Nachdem nun gewisse Lockerungen seitens der Staatsregierung erfolgten, startete der Eigenheimerverein mit Abendwanderungen rund um das Dorf. Verantwortlich dafür zeichnen die beiden Vorstandschaftsmitglieder Martin Schmitt und Thomas Albert. Ziel der Eigenheimer ist es, für alle Dorfbewohner, egal ob jung oder alt, Mitglied oder Nichtmitglied, ein so genanntes Aktivangebot zu machen.
Das Angebot besteht zunächst darin, mindestens einmal im Monat eine abendliche Wanderung rund um das Wein- und Obstbaudorf durch Wald, Wein- und Obstgärten zu machen. Nach der relativ langen Lockdownzeit sollen die Leute wieder regelmäßig zusammenkommen, wo sie ungezwungen untereinander Gespräche führen und sich in der frischen Luft bewegen können, wobei der Kontakt zur Natur dazu gehört. Es werden Wanderstrecken so um die fünf Kilometer ausgesucht, die Wanderzeit ist ein bis zwei Stunden. Start und Ziel soll stets die Eigenheimerhalle sein. Abschließend will man den Tag bei Getränken und einer Brotzeit ausklingen lassen.
Bisher wurden zwei Wanderungen durchgeführt, die erste mit zehn die zweite mit 16 Teilnehmern. Da nun Ende Oktober die Uhren wieder auf Normalzeit umgestellt werden, wird die nächste Wanderung nicht mehr am Freitagabend, sondern am Samstagnachmittag, am 13. November, stattfinden. Die genauen Zeiten werden noch veröffentlicht.
Der erste Fußmarsch führte durch den Lindach- Kolitzheimer Wald, entlang des so genannten Franzosenpfads. Der zweite Marsch ging durch den Geiersgraben, vorbei an Streuobst und Weinbergsanlagen. Ortschronist Kurt Albert gab an diversen Stellen entsprechende historische und naturkundliche Informationen, wobei er so manche spannende Geschichte zu erzählen wusste. Beeindruckende Naturerscheinungen, wie einen Sonnenuntergang zwischen den inzwischen kahlen Gerippen so mancher Obstbäume oder seltene Blumen am Wegesrand oder die heißeren Rufe verschiedener Raubvögeln faszinierten die Wanderer.
Von: Kurt Albert, Ortschronist, Lindach